Zu viele Strafen brachen Seewen das Genick
Ärgerliche Niederlage gegen den EHC Arosa
Pepi Kälin (pep), 15.2.2023
Das Momentum sprach vor diesem Spiel für den EHC Seewen. Während die Schwyzer die drei letzten Partien allesamt gewinnen konnten und neun Punkte ergatterten, war die Ausbeute mit zwei Punkten für Arosa überblickbar. Trotzdem rangierten die Einheimischen immer noch vier Längen vor den Seebnern. Auch Sportchef Mike Arnold war zuversichtlich und meinte: „Wir gehen ganz klar mit dem Ziel und der Erwartung auf einen Sieg in dieses Spiel. Wir müssen den Schwung der letzten Partien mitnehmen. Arosa liegt uns, das haben die beiden siegreichen Vorbereitungsspiele und die drei bisherigen Siege in der Qualifikation gezeigt. Wir müssen Zuversicht und Selbstvertrauen tanken, zumal Arosa ein möglicher Viertelfinalgegner in den Playoffs sein könnte“.
Dies gleich vorweg: Das Ziel des EHC Seewen wurde an diesem Abend klar verfehlt. Das Spiel begann mit einem beidseitigen Abtasten, war schnell, aber vorerst ohne grosse Gelegenheiten vor den beiden Toren. In der 14. Minute hatte dann Arosa zwei klare Torchancen, die aber ungenutzt blieben. Kurz darauf musste das Heimteam in Unterzahl agieren. Das anschliessende erfolgreiche Boxplay der Bündner gab diesen weiteren Auftrieb. Wieder bei Vollbestand, war ein doppelter Nackenschlag für Seewen das Resultat: In der 16. Minute wurde ein Schuss von Reto Amstutz von Patrick Bandiera glücklich abgelenkt und neun! Sekunden später düpierte Manuel Laimbacher den Seebner Goalie gekonnt. Von diesem Schock erholten sich die Gäste im ersten Drittel nicht mehr. Denn auch das zweite Powerplay liess einige Wünsche offen und brachte keine Resultatverbesserung. Der Zweitorevorsprung der Gastgeber war wohlverdient. Lag es an der langen Anreise und schwierigen Akklimation an die Höhenluft? Auf alle Fälle waren die Seebner phasenweise völlig von der Rolle.
Strafenflut im zweiten Drittel
Das zweite Drittel begann für Seewen besser. Und auch im dritten Powerplay an diesem Abend waren dann Fortschritte zu verzeichnen. Die Scheibe lief viel besser durch die Seebner Reihen, aber der Anschlusstreffer wollte nicht fallen. Dies änderte sich dann bei Vollbestand der beiden Teams. Jonas Fries schlenzte die Scheibe von rechts herrlich in den Netzhimmel. Seewen war wieder im Spiel. Kurz darauf trat der Headschiedsrichter in den Mittelpunkt und die Nerven wurden bei beiden Teams strapaziert. Zuerst musste Jonas Fries auf die Strafbank und gleichzeitig dann auch noch Topskorer Claudio Zurkirchen, der gleich zwei plus zehn Minuten für unsportliches Verhalten kassierte. In doppelter Unterzahl kassierten die Gäste dann prompt den dritten Treffer. Arosa’s Topskorer Reto Amstutz reüssierte mit einem harten Schuss knapp nach der blauen Linie. Alsdann kassierte Arosa’s Andreas Tschudi eine 5-Minuten plus Spieldauer-Strafe. Das konnte die Zingel-Truppe aber nicht ausnützen, zumal sie selber in diesem Drittel nicht weniger als weitere vier 2-Minutenstrafen einhandelten. Die zweite Drittelspause kam zur rechten Zeit, um die Gemüter wieder etwas zu beruhigen.
Schlussdrittel brachte keine Wende mehr
Im Schlussdrittel passierte nicht mehr allzu viel, ausser dass da und dort noch einmal gewisse persönliche Abrechnungen ausgefochten wurden und sich das Spiel in die Länge zog. In einem der vielen Powerplays an diesem Abend konnten die Einheimischen dann noch auf 4:1 erhöhen. Die Wende gelang den Gästen also dieses Mal nicht. Eine ärgerliche Niederlage für Seewen, mehr aber nicht. In der Playoffs gilt es dann, parat zu sein und disziplinierter zu spielen. Das meinte auch Sportchef Mike Arnold, als er bereits in die Zukunft schaute und meinte: „Wenn Arosa dann tatsächlich unser Viertelfinalgegner in den Playoffs sein sollte, müssen wir sie dann schlagen“.
EHC Arosa – EHC Seewen 4:1 (2:0, 1:1, 1:0)
Sport- und Kongresszentrum Arosa. 1045 Zuschauer. – SR: Kiran Leimgruber, Sven Grübel/Igor Lukac. Tore: 17. Patrick Bandiera (Reto Amsstutz, Luca Schommer) 1:0; 17. Manuel Laimbacher (Stefan Diezi, Hassan Krayem) 2:0; 25. Jonas Fries (Aron Welter, Fabian Steinmann) 2:1; 31. Reto Amstutz (Luca Schommer, David Rattaggi / Ausschluss Jonas Fries und Claudio Zurkirchen) 3:1; 57. Patrick Bandiera (Reto Amstutz, Bo Salerno) 4:1. Strafen: Total 39 Minuten gegen Arosa und 30 Minuten gegen Seewen. EHC Arosa: Chmel, Carevic, Amstutz; Schöni, Thomas; Salerno, Brazzola; Donatsch; Misani, Rattaggi, Gärtner; Schommer, Tschudi, Bandiera; Krayem, Laimbacher, Diezi; Sieber, Schmuckli, Brazzola.
EHC Seewen: Christian Schön; Fabian Steinmann, Noé Bachmann; Robin Büeler, Jannis Reichmuth; Tim Büeler, Janis Egger; Maurus Michel; Jan Schwitter, Mathias Arnold, Nick Pressacco; Jonas Fries, Yannic Noll, Claudio Zurkirchen; Calvin Schleiss, Jann Bettinaglio, Aron Welter; Adrian Steiner, Dean Schnüriger, Sandro Steiner.