Yannick Capauls Doppelstreich zum verdienten Sieg

08.03.2025
Seewens Luca Langenegger (46), Calvin Schleiss (7) und hinten rechts Francesco Gärtner tanken sich gegen Langenthals Nicolas Jobin (rechts) und Gauthier Girardin (links) durch.

Seewens Luca Langenegger (46), Calvin Schleiss (7) und hinten rechts Francesco Gärtner tanken sich gegen Langenthals Nicolas Jobin (rechts) und Gauthier Girardin (links) durch. Bild Erhard Gick

Das erste Playoff-Halbfinal-Spiel zwischen dem EHC Seewen und dem SC Langenthal endet mit einem 2:0 für Seewen. Es war lange Zeit Einbahn-Eishockey, der Sieg ist mehr als verdient.

Erhard Gick

60. Spielminute, im Zingel brodelt es, die 700 Fans sind aus dem Häuschen – wie schon in der 57. Minute, als Yannick Capaul sein zweites Tor verbuchte, den Siegtreffer für Seewen. Die Schwyzer gewinnen das erste Spiel 2:0.

«Das war ein wichtiger Sieg für uns. Was wir zusammen erreicht haben, ist schon ein schönes Gefühl», sagte Doppeltorschütze Yannick Capaul. «Wir haben intensiv körperbetont gespielt, aber das macht Spass und das Spiel spannender», meinte er weiter. Auch Cheftrainer Raphael Zahner war zufrieden. «Sieg ist Sieg und wichtig; vor allem, dass wir zu null gespielt haben, gibt uns Zuversicht. Wenn wir 60 Minuten richtiges Hockey spielen, können wir den Gegner demoralisieren.» Auch der verletzte Robin Büeler war voll des Lobes. «Wir hatten viele Chancen, haben aber kaum welche zugelassen.» Und sein Bruder Tim Büeler: «Wir sind heute als Team aufgetreten. Ich lobe vor allem die Stürmer, die sich vorbehaltlos in die Schüsse gelegt haben, dorthin, wo es wehtut.»

Starker Auftritt von Seewen im Startdrittel

Die ersten Minuten des Startdrittels waren typisch für die Gäste: Sie versuchten sofort, Druck auf die Seebner aufzubauen, konnten sie oft in deren Drittel festklemmen. Bandiera und Girardin prüften Jay-Finn Kobler, der hielt aber souverän dicht. Dann wendete sich das Blatt. In der 6. Spielminute kassierte Jaquet für ein klares Beinstellen eine Zweiminutenstrafe. Sofort begann Seewen, massiv Druck aufzubauen. Aron Welter, Fabio Langenegger, Mika Burkhalter und Niklas Maurenbrecher deckten den gegnerischen Hüter Colin Stauffacher mit einem regelrechten Feuerwerk an Schüssen ein, aber es fehlte an der nötigen Präzision, die Schüsse waren zu tief platziert. Yannick Capaul brach schliesslich den Bann: Von links schoss er in der 14. Minute kaltschnäuzig Richtung Tor und fand rechts die Lücke. Die beste Chance, abgesehen von einem Pfostenschuss von Mika Burkhalter und einem Lattenschuss von Niklas Maurenbrecher, hatte eine Minute vor Drittelsende Sandro Steiner. Er scheiterte mit seinem Schuss nur knapp. Ganz klar, es war ein starkes Drittel für Seewen, mit einem harten, aber fairen Auftritt.

Das Mitteldrittel war zunächst etwas farblos. Erwähnenswert sind die Aktionen von Sandro Steiner, Calvin Schleiss und Luca Langenegger. Sie hämmerten die Scheibe in einem Gestocher mehrfach auf das Gehäuse, aber immer war etwas Stoff oder Holz im Weg. Brenzlig wurde es, als Adrian Steiner in der 31. Minute in die Kühlbox geschickte wurde. Seewen verteidigte sich aber mit einem ausgezeichneten Boxplay. Dann kassierte Langenthal in der 33. Minute eine Strafe für Behinderung, und Aron Welter, Niklas Maurenbrecher und Yannick Capaul kombinierten sehenswert vor dem Gästetor. Ein Erfolg wäre ihnen gegönnt gewesen. Sensationelles Seewen: In der 36. Minute gab es für Stillhardt und Schwitter eine Strafe. Die doppelte Überzahl konnte Langenthal nicht nutzen, im Gegenteil, Seewen verteidigte souverän, kratzte kräftig an der Moral der Gäste. Eine Resultatänderung gab es nicht.

Entscheidung in letztes Drittel vertagt

Mit mehr oder weniger Einbahn-Eishockey – so startete Seewen in die Schlussoffensive: Ein Tor konnte nicht reichen. Seewen gab Vollgas, man spielte fast nur noch in eine Richtung, aufs Tor von Stauffacher, aber Zählbares wollte einfach nicht herausschauen. Langenthal versuchte, mit dem Tempo der Schwyzer mitzuhalten. Sechs Minuten waren noch zu spielen, als Niklas Maurenbrecher den gegnerischen Hüter erstmals ernsthaft prüfte; ein paar Sekunden späterwar es Fabio Langenegger, aber Stauffacher blockte erfolgreich. Vier Minuten vor Spielende bäumte sich Langenthal wieder auf. Vor allem die Linie um Bandiera, Girardin und Naber stand jeden zweiten Wechsel im Einsatz. Dann die 57. Minute: Niklas Maurenbrecher passte zu Yannick Capaul, dessen halbhoher Schuss war unhaltbar – der Sieg stand fest.

EHC Seewen – SC Langenthal 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)

Kunsteisbahn Zingel, Seewen. – 700 Zuschauer. – SR Michel Kunz/André Meyer, Dominic Messerli/Stefan Krsmanovic. – Tore: 14. Capaul 1:0. 57. Capaul (Maurenbrecher) 2:0.

Strafen: 5-mal 2-Minuten gegen Seewen, 4-mal 2 Minuten gegen Langenthal.

EHC Seewen: Jay-Finn Kobler; Livio Fischer, Lars Kieni; Thomas Moreno, Noé Bachmann; Francesco Gärtner, Tim Büeler; Devin Stillhardt; Adrian Steiner, Silvan Schönmann, Livio Langenegger; Fabio Langenegger, Mika Burkhalter, Dean Schnüriger; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Calvin Schleiss, Luca Langenegger, Sandro Steiner; Jan Schwitter.

SC Langenthal: Colin Stauffacher; Mike Wyniger, Geoffrey Jaquet; Florian Perrenoud, David Moser; Lucas Smith, Gian-Marco Schmied; Timo Maurer, Rafaele Sommer; Janis Schmid, Michael Bütikofer, Alain Boppart; Nicolas Jobin, Karym Krayem, Hassan Krayem; Patrick Bandiera, Gauthier Girardin, Finn Naber; Oliver von Rohr, Florin Meinen, Mattia Käser.

Bemerkungen: Seewen ohne Jonas Fries (krank), Robin Büeler (verletzt), Livio Reichmuth, Timon Wey, Ramon Schnüriger (überzählig). 16. Pfostenschuss Burkhalter. 17. Lattenschuss Maurenbrecher. 59. Langenthal ohne Stauffacher. 60. Time-out Langenthal.