Unglückliche und unverdiente Niederlage des EHC Seewen
In der Höhenluft von Arosa mussten die Schwyzer im Penaltyschiessen kapitulieren
Pepi Kälin
Die Aufgabe auf 1750 Meter über Meer im schmucken Sport- und Kongresszentrum am Obersee in Arosa war herausfordernd und delikat. Der Start ins erste Drittel verlief recht ausgeglichen, aber mit zunehmender Dauer übernahmen die Gäste das Spieldiktat. Mit dem in der Liga inzwischen bekannten schnellen Seewen-Powerhockey wankten die Einheimischen zwischenzeitlich, mussten zu Icings Zuflucht nehmen, fielen aber nicht. Ganz im Gegenteil, denn die 1:0-Führung aus der fünften Minute – Matteo Tedoldi konnte freistehend zentral vor dem Tor abschliessen – retteten die Schanfigger in die Pause. Die Offensivbemühungen Seewen’s fruchteten nicht, weder diverse Schüsse aus allen Lagen noch das «Buebätrickli» von Livio Fischer kurz nach dem Gegentreffer waren erfolgreich.
Seewen’s Ineffizienz verhinderte lange Zeit Zählbares
Auch im Mitteldrittel konnte sich Arosa’s Schlussmann mehrmals auszeichnen. Seewen war überlegen, spielerisch in vielen Szenen durchaus überzeugend, liess man aber die letzte Konsequenz etwas vermissen. Man belagerte das Tor teilweise richtiggehend und schnürte den Gegner ein, aber der kleine schwarze Kobold wollte einfach nicht ins Tor. Erst im zweiten Powerplay gelang dann den Schwyzern der schon längst fällige Ausgleich: Von der blauen Linie schloss Francesco Gärtner zu seinem fünften Skorerpunkt ab und liess Brun im Aroser Kasten keine Chance.
Mehr Kampf und Krampf
Im Schlussdrittel war dann mehr Kampf und Krampf angesagt. Teilweise ein wildes Hin und Her mit wenigen klaren Goalchancen. Seewen hatte nach wie vor mehr vom Spiel, aber Arosa versteckte sich nicht und suchte bei Kontern die Entscheidung. Ein Lucky Punch blieb auch in der Overtime aus, sodass das Penaltyschiessen über den zweiten Punkt entscheiden musste. Da Arosa zweimal reüssierte und Seewen nur einmal ging der zweite Punkt auch noch an die Einheimischen und Seewen musste mit nur einem Punkt die Heimreise antreten.
EHC Arosa – EHC Seewen 2:1 (1:0, 0:1,0:0, 1:0)
Sport- und Kongresszentrum Arosa. 257 Zuschauer. SR. Kiran Leimgruber, Igor Lukac / Jozef Martancik
Tore: 5. Matteo Tedoldi (Luca Gauch, Nick Pressacco) 1:0; 34. Francesco Gärtner (Mika Burkhalter / Ausschluss David Rattaggi) 1:1; Penaltys: Gregory Bedolla und Luca Gauch erfolgreich bei Arosa, Adrian Steiner bei Seewen
Strafen: 4×2 Minuten Arosa, 1×2 Minuten Seewen.
EHC Arosa: Alessio Brun; Michael Thomas, Samuele Pozzorini; Matteo Tedoldi, Alain Bahar; Janis Egger, Noel Wüthrich; Gian Leipold, Yanik Lichtensteiger; Ivo Knuchel, David Rattaggi, Gregory Bedolla; Leni Michellod, Linus Haller, Denis Szczepaniec; Alessandro Togni, Filip Cap, Reto Amstutz; Nick Pressacco, Tom Frehner, Luca Gauch.
EHC Seewen: Jay-Finn Kobler; Devin Stillhardt, Robin Büeler; Livio Reichmuth, Francesco Gärtner; Noé Bachmann, Tim Büeler; Jonas Fries, Silvan Schönmann, Livio Langenegger; Sandro Steiner, Mika Burkhalter, Livio Fischer; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Adrian Steiner; Ramon Schnüriger, Luca Langenegger, Calvin Schleiss.