Unglaublich, Seewen fegt auch heimstarkes Thun vom Eis
Der EHC Seewen schlägt den EHC Thun mit einem Kampfsieg mit 3:1. Thun konnte mit einer souveränen Leistung geschlagen werden.
Erhard Gick
Seewen liess im Berner Oberland nichts anbrennen. Sie zeigten gegen den EHC Thun am Samstagabend ein beherztes Spiel. Keinesfalls etwa defensiv, vielmehr überzeugten sie mit offensivem, angriffigem Spiel. Dabei haben sich beide Teams einen guten Abnützungskampf geliefert, in dem Seewen das bessere Ende für sich beanspruchte. Der Sieg gegen den direkten Tabellennachbar ist Balsam auf die Wunden, wenn man die grosse Verletztenliste der Schwyzer betrachtet.
Wie würden die beiden Teams aufeinander reagieren? Zaghaftes abwarten oder volle Pulle? In den ersten zehn Minuten schenkten sich die beiden Teams nichts. Aber Thun hatte dann doch plötzlich etwas mehr vom Spiel. Defensiv nicht optimal positioniert, eröffneten die Seebner ihren Gastgebern die Möglichkeit zu einem Konterangriff. Anders ist es nicht zu erklären, dass Schärz in der 12. Minute, von Minder aus der Tiefe bedient, plötzlich alleine vor Christian Schön auftauchte. Der hatte genug Zeit, um sich die Lücke zu suchen und diese Lücke fand er zwischen den Schonern hindurch ins Netz. Thun setzte frech nach und kam gute zwei Minuten später durch Wenger und Verteidiger Schoch zur nächsten Möglichkeit. Diesmal war Schön allerdings auf dem Posten. Im Gegenzug hatte Calvin Schleiss und aus dem Hinterhalt auch Bachmann die Chance zum Ausgleich. Auch Seewens Top-Skorer Mika Burkhalter erarbeitete sich gute Chancen vor dem Tor, blieb aber zweimal im Stockgewirr der Thuner hängen. 25 Sekunden vor Drittelsende bediente dann Livio Fischer rechts Aron Welter. Mit einem Sonntagsschuss aus spitzem Winkel holte der Seebner nicht unverdient den Ausgleich.
Thun mit Reaktion nach Pausentee, Seewen konterte
Das Mitteldrittel! 12 Sekunden vor dem Pausenpfiff brachte Mika Burkhalter die Schwyzer Farben in Führung. Ein konsequentes Nachsetzen im zweiten Anlauf brachte den Erfolg. Das Zuspiel kam von Verteidiger Noé Bachmann. Dabei begann das Mitteldrittel bereits vielversprechend. Die beiden Steiners, Adrian und Sandro, verzeichneten die erste Chance in diesem Drittel. Sandro Steiner konnte den Puck dann nicht wunschgemäss treffen, die Direktabnahme landete in der Fanghand des Thuner Hüters Graf. Weniger später, Livio Langenegger sass für ein Beinstellen in der Kühlbox, hatte Adrian Steiner gar die Möglichkeit zu einem Shorthander. Seewen hatte noch mehrere Chancen durch Yannick Capaul, Ramon Schnüriger, Calvin Schleiss und Silvan Schönmann. In der 35. Minute wagte Luca Langenegger gar ein Buobätrickli, er scheiterte aber an Hüter Graf. Das Drittel endete mit 1:2 für Seewen.
Nach dem zweiten Pausentee war von Thun eine Reaktion gefordert und die Berner Oberländer schalteten einen Gang höher. Die Schwyzer konnten aber mithalten, aber es war ersichtlich, dass die Thuner gewillt waren, etwas am Resultat zu ändern. Es kam zu einem offenen Schlagabtausch. Raymondin hatte nach guten zwei Spielminuten die erste Möglichkeit zum Ausgleich. Schön im Seebner Tor passte auf und lenkte die Scheibe rechts am Tor vorbei. Nach gut acht Minuten hatte Luca Langenegger die Möglichkeit, das Skore gar zu erhöhen. Aber die Torhüter schienen ein Bollwerk zu sein. Graf vereitelte diesen Angriffsversuch. Lichterloh brannte es in der zehnten Minute. Christen lancierte einen Angriff, aber auch auf der Schwyzer Seite war Schön eine Festung, kaum zu knacken. Dann startete Seewen ab der 52. Minute zu einer Offensive und einer Druckwelle auf das Thuner Tor. Thun musste ragieren, nahm in der 60. Minute ein Time out und seinen Torhüter aus dem Spiel. Calvin Schleiss und Aron Welter regelten den Sachverhalt und schossen Seewen sieben Sekunden vor Spielende zum verdienten 3:1-Sieg.
EHC Thun – EHC Seewen 1:3 (1:1, 0:1, 0:1)
KEB Grabengut, Thun. 517 Zuschauer. – SR: Thomas Aegerter, Ovid Dana/Yannick Escher.
Tore: 12. Schärz (Minder) 1:0. 20. (19:35) Welter (Fischer) 1:1. 40. (39:48) Burkhalter (Bachmann) 1:2. 60. (59:53) Welter (Schleiss) 1:3.
Strafen: Je 2-mal 2 Minuten.
EHC Thun: Gian Graf; Janik Wyss, Jan Schoch; Aron Krähenbühl, Simon Dietrich; Luc Schweingruber, Jeremy Minder; Virgile Thévoz; Michael Bärtschi, Pascal Rossel, Dominik Gyger; Yanick von Bergen, Nicola Christen, Philip Schärz; Luca Wenger, Yannick Gugelmann, Jan Wigger; Marc Luca Scheuner, Gil Reymondin, Fabian Boss.
EHC Seewen: Christian Schön; Livio Reichmuth, Robin Büeler; Devin Stillhardt, Francesco Gärtner; Noé Bachmann, Tim Büeler; Dario Schilter; Jonas Fries, Silvan Schönmann, Livio Langenegger; Livio Fischer, Mika Burkhalter, Aron Welter; Sandro Steiner, Yannick Capaul, Adrian Steiner; Ramon Schnüriger, Luca Langenegger, Calvin Schleiss; Cyril Oehen.
Bemerkungen: 60. Thun ohne Graf. Time out Thun.