Seewen zündet zu Hause den Turbo

13.03.2024
Seewen spielt stark auf: Aron Welter (links) und Yannick Capaul decken Huttwils Goalie Siro Nicola Wyss mit viel Arbeit ein.

Seewen spielt stark auf: Aron Welter (links) und Yannick Capaul decken Huttwils Goalie Siro Nicola Wyss mit viel Arbeit ein. Bild: Erhard Gick

Die zweite Playoff-Halbfinal-Partie zwischen dem EHC Seewen und Hockey Huttwil endet mit einem 5:3-Sieg für Seewen.

Erhard Gick

Der EHC Seewen hat sich am Dienstagabend zu Hause mit Spielwitz und Kampfgeist zum Erfolg gekämpft. Die Seebner besiegten die Gäste aus Huttwil dominierend mit 5:3. In der Playoff-Halbfinal-Serie steht es damit 1:1. Fürs Spiel Nummer drei am Donnerstag in Huttwil (Spielbeginn 20 Uhr) ist damit wieder alles offen.

Seewen lieferte eine gute Visitenkarte ab. Lediglich im Schlussdrittel brillierten die Schwyzer nicht mehr nach Wunsch, schalteten einen Gang zurück. Das ermöglichte es Huttwil, noch zwei Tore zu realisieren. Seewen konzentrierte sich im Schlussdrittel mehrheitlich auf die Spielverwaltung. Das war auch die richtige Taktik, nachdem man relativ klar in Führung gelegen hatte. Ab der 54. Minute versuchte es Huttwil mit einem sechsten Feldspieler für Hüter Liechti. Erst nach dem dritten Huttwiler Treffer besann sich Seewen wieder, das Spiel optimaler mitzugestalten – nur Verwalten alleine ist selten gut. Alles in allem aber zeigten die Schwyzer eine Topleistung, welche für die dritte Partie hoffen lässt.

Innert 30 Sekunden drei Tore

Der Unterschied zum ersten Spiel der Schwyzer gegen Huttwil (0:3 am Samstag) war am Dienstagabend frappant. Man sah, dass die Truppe von Trainer Raphael Zahner gewillt war, etwas fürs Spiel zu tun.

Ein wesentlich spritzigerer EHC Seewen hatte deutlich mehr Spielanteile als die Gäste aus dem Oberaargau. Interessanterweise sorgten die Seebner immer wieder für Druck vor dem Kasten von Wyss. Schleiss, Capaul und Fries verfehlten ihr Ziel in den ersten vier Minuten nur knapp. Dann bewies Seewen, dass man das Powerplay doch noch beherrscht. Ein schneller und wunderbar kombinierter Aufbau in der 5. Minute von Robin Büeler zu Aron Welter, und Yannick Capaul fand die linke untere Ecke frei: 1:0.

Darauf folgte ein schneller Schlagabtausch bis zur 20. Minute. Innert 30 Sekunden gab es dann drei Einschüsse zu bejubeln: Zuerst taten dies die Gäste, die die Seebner Abwehrarbeit durcheinanderbrachten. Bruni fand die Lücke und glich aus. Freuen konnten sich die Huttwiler nur kurz. 16 Sekunden später stellte Jan Schwitter das 2:1 sicher und nochmals 14 Sekunden später Niklas Maurenbrecher das 3:1. Kurz vor der Pause hatten die Gastgeber gar die Möglichkeit, auf 4:1 zu erhöhen, diesmal konnte Wyss die Kohlen für sein Team aus dem Feuer holen.

Mit Vollgas auch im Mitteldrittel

Seewen war auch im Mitteldrittel im Vergleich zum Samstag kaum wiederzuerkennen. Von der ersten Sekunde an setzte man die Gäste massiv unter Druck, Huttwil war nur noch ein Schatten seines selbst aus dem ersten Spiel. Der Gegner sah sich genötigt, mit Ersatzhüter Liechti ins Mitteldrittel zu starten. Der konnte seine Burg aber nur knappe acht Minuten schützen. Dann sah Jan Schwitter das Loch, und die Scheibe zappelte zum vierten Mal im Netz. hatte das Zuspiel geliefert.

Gut eineinhalb Minuten später kam es noch besser. Dean Schnüriger hatte die Übersicht, passte zu Oehen, und der verlängerte zum 5:1. Das wiederum veranlasste Huttwil-Coach Daniel Bieri, dringend ein Time-out zu nehmen, um seinem Team etwas Luft zum Durchatmen zu verschaffen. Trotzdem, das Team aus dem Oberaargau konnte auch nach der Verschnaufpause nicht zum Spiel zurückfinden. Es waren immer wieder die Gastgeber, die für brandheisse Szenen vor dem gegnerischen Tor sorgten.

Das Schlussdrittel begann mit einem Erfolg für die Gäste. Fabian Steinmann sass für ein Beinstellen in der Kühlbox. Genau als seine Strafe ablief, erfolgte der Treffer durch Lüdi. Pech für den bis dahin tadellos spielenden Seebner Hüter Jan-Finn Kobler: Er wehrte die Scheibe mit der Schaufel ab, der Puck spritzte aber unglücklich über ihn hinweg und flatterte ins Tor. Der Treffer gab den Gästen kurzzeitig wieder Aufwind. Lüdi prüfte den Pfosten in der 44. Minute, in der 54. ersetzte Huttwil seinen Hüter durch einen sechsten Feldspieler. Ruch erzielte zwar noch den dritten Treffer, zu mehr reichte es den Gästen aber nicht mehr.

EHC Seewen - Hockey Huttwil 5:3 (3:1, 2:0, 0:2)

Kunsteisbahn Zingel, Seewen. – 777 Zuschauer. – SR Michael Fritschi, Adrian Gubser/Matteo Kobza.

Tore: 5. Capaul (Welter, R. Büeler/Ausschluss Nyffeler) 1:0. 20. (19:07) Bruni (Braus, Lüdi) 1:1. 20. (19:23) Schwitter (Schleiss) 2:1. 20. (19:37) Maurenbrecher (Capaul) 3:1. 28. Schwitter (Livio Langeneger) 4:1. 29. Oehen (D. Schnüriger) 5:1. 41. Lüdi (Minder/Ausschluss Steinmann) 5:2. 54. Ruch (Gurtner) 5:3.

Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Seewen, 4-mal 2 Minuten plus Spieldauer (Bieri), plus 5 Minuten Spieldauer (Lüdi) gegen Huttwil.

EHC Seewen: Jay-Finn Kobler; Francesco Gärtner, Robin Büeler; Livio Reichmuth, Fabian Steinmann; Noé Bachmann, Tim Büeler; Devin Stillhardt; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Adrian Steiner, Dean Schnüriger, Cyril Oehen; Jonas Fries, Luca Langenegger, Livio Langenegger; Sandro Steiner, Calvin Schleiss, Jan Schwitter; Ramon Schnüriger.

Hockey Huttwil: Siro Nicola Wyss (20:00 Kevin Liechti); Michael Minder, René Bruni; Nico Gurtner, Remo Bieri; Loic Vögeli, Marius Schwegler; Gregory Felder, Timon Nyffeler; Timo Braus, Michael Lüdi, Fabian Haldimann; Yannick Lerch, Joel Bieri, Noel Waber; Michael Ruch, Silvan Hess, Marco Meyer; Jan Andreas Weber, Janik Lanz, Nino Gredig.

Bemerkungen: 20:00 Torhüterwechsel Huttwil Liechti für Wyss. 29. Time-out Huttwil. 44. Lüdi Pfostenschuss. 54./55./58. Huttwil ohne Liechti.