Seewen wurde vom Schlusslicht regelrecht vorgeführt

16.12.2022

Jonas Fries agiert vor dem Frauenfelder Torhüter Daniel Styger. Die Seebner hatten viele Chancen, aber der Kasten blieb «zugemauert». Bild: Erhard Gick

Der EHC Seewen traf gestern auf das Schlusslicht aus Frauenfeld. Die Thurgauer waren in einem schlechten Spiel die bessere Mannschaft und gewannen mit 4:3.

Erhard Gick

Die Spannung in diesen Mittwochabendspiel zwischen dem EHC Seewen und dem EHC Frauenfeld war auf das Schlussdrittel verlegt. Seewen tat sich enorm schwer, sich gegen das Schlusslicht der Liga zu behaupten. Mit der Hypothek von 2:4 mussten die Schwyzer die Schlussoffensive starten.

Abschreiben konnte man Seewen aber auch nach dieser Vorgabe noch nicht. Und so darf man festhalten, dass die Schwyzer ab der 41. Minute ihre wohl beste Seite in diesem Spiel zeigten. Sandro Steiner, einer der besseren Seebner in dieser Partie, erzielte in der 43. Minute seinen zweiten Treffer, auf Pass von Namensvetter Adrian Steiner und Calvin Schleiss. Das 3:4 verlieh den Seebnern nochmals Flügel. Sie waren den Ostschweizern klar überlegen, aber das ganze Spiel hatte einen Haken, und der hiess Daniel Styger im Kasten der Frauenfelder. Er rettete den Gästen die Partie, die am Ende verdient feiern durften. Seewen muss dieses Spiel möglichst schnell vergessen und sich wieder auf die nächsten Partien orientieren.

Zwei Seebner Drittel zum Vergessen

Bedingt durch eine frühe Strafe durch Pascal Schryber, startete Seewen eher bedächtig in dieses Spiel. Die Vorteile lagen bei den Gastgebern, und Calvin Schleiss erhielt kurz nach Ablauf der Kühlboxzeit eine erste Möglichkeit zum Tor. Styger in Frauenfelds Tor hielt aber der ersten Prüfung stand. Der Druck wurde etwas erhöht, und prompt prüfte Sandro Steiner, wie dicht Daniel Styger Frauenfelds Kasten vermachte. Er fand die Lücke, Seewen ging verdient in Führung. Luca Langenegger hatte ihm den Pass pfannenfertig serviert. Danach konnte das Spiel Seewens kurz gefasst werden: Viel lief nicht auf dem Eis. Jonas Fries, Jann Bettinaglio, Nick Pressacco und Aron Welter hatten Möglichkeiten, das Skore zu erhöhen, scheiterten jedoch alle am gut postierten Torhüter. Zu verspielt und zu wenig konsequent: Unter diesem Titel hätte man den Gegentreffer katalogisieren können. Frappante Fehler in der Defensive durch Schlüsselspieler ermöglichten Rémy von Allmen ein leichtes Erbe. 14 Sekunden vor Drittels­ende konnte er, kaum angegriffen, einschieben.

Das zweite Drittel startete Seewen wesentlich aggressiver, und Frauenfeld wurde zeitweise überlegen dominiert. Aber immer mehr schlichen sich Fehler ins Spiel ein. Passungenauigkeiten, zu wenig Druck nach vorne und eine völlig instabile Defensivleistung mussten sich irgendwann für Frauenfeld auszahlen. Ein Abstimmungsfehler an der blauen Linie ermöglichte Frauenfeld die erste Chance. Bai bediente Schläppi und trocknete die Seebner Verteidigung eiskalt ab. Nicht viel besser sah Seewen gute drei Minuten später aus. Wieder gab es klare Abwehrmängel, die Wegmann zum 1:3 nutzte. Den Hoffnungsschimmer gab Bettinaglio seinem Team zurück. Durch ein Zuspiel von Adrian Steiner zu Maurus Michel verkürzte er auf 2:3. Dieses «grottenschlechte» Mitteldrittel aus Seebner Sicht konnte nur eines bedeuten – einen Vollangriff in den Schlussminuten.

EHC Seewen – Frauenfeld 3:4 (1:1, 1:2, 1:1)

Kunsteisbahn Zingel, Seewen. 297 Zuschauer. – SR: Stefan Weiss, Joel Blatter/Nicola Bächinger. – Tore: 8. S. Steiner (L. Langenegger) 1:0. 20. (19:46) von Allmen 1:1. 35. A. Schläppi (Bai) 1:2. 38. Wegmann (Spillmann / Ausschlüsse Steinmann und Bai) 1:3. 39. Bettinaglio (Michel, A. Steiner) 2:3. 41. Brauchli (Gerber) 2:4. 43. S. Steiner (Schleiss, A. Steiner) 3:4. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Seewen; 4-mal 2 Minuten gegen Frauenfeld. – Seewen: Christian Schön; Robin Büeler, Pascal Schryber; Fabian Steinmann, Noé Bachmann; Tim Büeler, Janis Egger; Maurus Michel; Jan Schwitter, Fabio Langenegger, Claudio Zurkirchen; Calvin Schleiss, Mathias Arnold, Aron Welter; Adrian Steiner, Jann Bettinaglio, Nick Pressacco; Jonas Fries, Luca Langenegger, Sandro Steiner. – Frauenfeld: Daniel Styger; Claude Schnetzer, Lucas Jörg; Nik Holenstein, Yannick Wegmann; Lars-Kevin Spillmann, Lars Wegmann; Tom Gerber, Pascal Gemperli, Timo Brauchli; Andrej Schläppi, Rémy von Allmen, Sandro Meier; Fabian Schumann, Joel Weiss, Karym Krayem; Lukas Schläppi, Nico Crameri, Fabio Bai. – Bemerkungen: Seewen ohne Dean Schnüriger, Yannic Noll, Roman Wellinger (alle rekonvaleszent), Janis Reichmuth (überzählig), Timo Christen (Arbeit). Unter den Zuschauern der Gesamtregierungsrat des Kantons Schwyz. 59. Time-out Seewen. Seewen dreimal ohne Torhüter Schön.