Seewen-Trainer vor dem Halbfinal: «Wir sind bereit, in den Kampf zu gehen»

07.03.2025
Luca Langenegger und Calvin Schleiss (hinten) treffen im Playoff-Halbfinal wieder auf Langenthals Topskorer Patrick Bandiera.

Luca Langenegger und Calvin Schleiss (hinten) treffen im Playoff-Halbfinal wieder auf Langenthals Topskorer Patrick Bandiera. Bild Erhard Gick

Seit Donnerstagabend ist der Halbfinalgegner Seewens bekannt. Es ist Langenthal – eine harte Nuss, aber knackbar.

Erhard Gick

Das wird ein heisser Fight am späten Samstagnachmittag im Zingel in Seewen. «Ja, die haben den Sieger der Regular Season rausgeworfen. Langenthal ist im Laufe der Saison stärker geworden, aber wir werden gut auf den Gegner vorbereitet sein», sagt Raphael Zahner, Headcoach von Seewen, vor der ersten Partie im Playoff-Halbfinal gegen Langenthal.

Die Langenthaler pflegen ein körperbetontes Spiel. «Sie sind stärker als Franches, feuern viele Schüsse von der blauen Linie ab und machen gute Arbeit im Slot, also vor dem gegnerischen Tor», sagt Coach Zahner. Davon will man sich aber nicht beeindrucken lassen. «Wir müssen unser Spiel machen, egal welcher Gegner uns gegenübersteht. Wir sind bereit, diesen heissen, harten Kampf anzunehmen», so der Chef an der Bande.

Mental gut vorbereitet – disziplinierte Arbeit verrichten

Seewen will gut arbeiten und vor allem diszipliniert aufspielen. Aus den kleinen Fehlern gegen Franches-Montagnes im Viertelfinal hat man gelernt, das soll ausgemerzt sein. «Wir sind bereit, und wir wollen wirklich diszipliniert spielen. Wir haben die ganze Saison nie viele Strafen genommen, das soll jetzt weiter so sein. Jetzt wird sich zeigen, ob unsere Pause von Vorteil war. Die Langenthaler kommt direkt aus einem harten Abnützungskampf gegen Martigny. Das werden sie aber kaum mehr spüren», so Raphael Zahner. Er ist überzeugt, dass es ein super Spiel wird, und erwartet denn auch eine grosse Zuschauerkulisse. Langenthal wird sicher mit zahlreichen eigenen Fans auffahren. «Wir brauchen die lautstarke Unterstützung unserer Fans und viele Kuhglocken, das bringt uns in Spiellaune», sagt Zahner.

Jetzt gilt es einmal mehr, dass die bewährten Kräfte im Team, die Leader, ihrer Rolle gerecht werden. Aber Seewen hat schon die ganze Saison als ein kompaktes Team überzeugt. Zudem verfügt es über zwei Toptorhüter. Eine Sicherheit, die es auch in den Halbfinals braucht. Raphael Zahner entscheidet erst am Samstag definitiv, ob Schön oder Kobler zwischen den Pfosten stehen wird. Man hatte nicht viel Zeit, sich auf den Halbfinalgegner vorzubereiten, was jetzt zählt, ist einzig ein Kampf über der Einhundertprozentmarke.

Arosa startet durch, Martigny taucht wohl erneut

Es sind turbulente Zeiten im Moment in der Myhockey League, nicht nur wegen der Halbfinalspiele. Der EHC Arosa hat es nun im Nachgang und aufgrund von Druck von oben aus der Swiss League doch geschafft: Die Bündner steigen auf und werden in der kommenden Saison in der zweithöchsten Profiliga spielen.

Etwas anders sieht die Situation beim HCV Martigny aus. In der letzten Saison stiegen die Walliser freiwillig von der Swiss League in die Myhockey League ab. Finanzielle Sorgen führten zu diesem Entscheid. Auch in der aktuellen Saison sieht es nicht viel besser aus. Die Klubverantwortlichen suchen nach einer intensiven Partnerschaft mit Siders. Auch die Juniorenabteilungen sollen dabei mit dem anderen Walliser Verein kooperieren. Die Vereinsleitung sieht allerdings noch ein anderes, wahrscheinlich realistischeres Szenario vor: einen erneuten Abstieg in die 1. Liga und einen Neuanfang – wie 1999.

2008 verzeichnete der Verein einen ersten Konkurs, 2017 einen zweiten. Den «Ausflug» in die Swiss League hat der Verein nur schwer verkraftet, Präsident Patrick Polli musste damals eine Million Franken aus der eigenen Tasche berappen, dieses Jahr ebenfalls wieder die Hälfte des Budgets zwischen 800’000 Franken und 1,2 Millionen Franken. Der Entscheid des Vereins dürfte wohl nicht lange auf sich warten lassen.

Playoff-Halbfinal, 1. Partie: EHC Seewen – SC Langenthal, Samstag, 17 Uhr, KEB Zingel Seewen.