Seewen ist bereit für den heissesten Saison-Fight

22.03.2024
Adrian Steiner schlenzte den Puck zum dritten Seewen-Treffer ins Netz der Churer.

Adrian Steiner schlenzte den Puck zum dritten Seewen-Treffer ins Netz der Churer. Bild: Erhard Gick

Damit haben die Churer nicht gerechnet, dass Seewen das erste Spiel in Chur für sich entscheidet. Jetzt wird es am Samstagabend, 20.15 Uhr, zu einem Megaspiel kommen.

Erhard Gick

Über 2000 Besucherinnen und Besucher am ersten Playoff-Finalspiel in Chur. Von einer solchen Zuschauerkulisse träumen die meisten Teams der höheren Spielklasse der Swiss League. Und das Spiel selbst, das kam dieser zweiten Profiliga ebenbürtig.

Wer allerdings gedacht hatte, Seewen würde sich vom grossen Chur, das den Aufstieg bereits auf sicher hat, einschüchtern lassen, sah sich getäuscht. Über das ganze Spiel hinweg war der EHC Seewen auf Augenhöhe, wenn nicht gar eine Spur besser. Am deutlichsten kam das im Start- und Schlussdrittel zur Geltung. Chur besass in den ersten 20 Spielminuten nicht viele bis gar keine zwingenden Chancen. Seewen hingegen nutzte die meisten, hätte gar noch deutlicher in Führung gehen können. Chur war gut bedient. Eine Klasse besser war dann Seewen im Schlussdrittel. Gar mancher eingefleischte Seewen-Kenner rätselte, wie Seewen nach intensiven 40 Spielminuten eine dermassen Temposteigerung vornehmen konnte. Chur hatte, obwohl keine Tore mehr fielen, keine Möglichkeiten gefunden, die Schwyzer noch aus dem Konzept zu bringen.

Diszipliniertes Spiel ist jetzt gefragt

Die Euphorie des Sieges wird bei der Samstagabend-Heimpartie sicher eine wesentliche Rolle beim EHC Seewen mitspielen. Aber das kann gleichzeitig auch eine Gefahr sein, dass man sich zu sicher sein könnte. «Wir werden diszipliniert unser Spiel spielen und unsere Möglichkeiten ausschöpfen», sagte Headcoach Raphael Zahner schon vor dem ersten Spiel. Und diese Disziplin verlangt er auch in der zweiten Partie von seinen Mannen. Der Dirigent an der Bande wird dieses Mal noch mehr zu tun kriegen, gegen das siegeshungrige Chur zu bestehen. Chur verzeichnete im ersten Spiel viele Einzelpartien. Chur-Coach Jan von Arx, ein altert Haudegen des Eishockeys, spürte das und instruierte sein Team für das Mitteldrittel, mehr als Kollektiv gegen Seewen vorzugehen und prompt wurde das Spiel der Bündner kompakter und gefährlicher. Und noch etwas konnte am Hinspiel beobachtet werden. Die Churer Stürmer und Verteidiger überzeugen mit einer enormen Schusspräzision. Seewens Keeper Christian Schön musste mehr als einmal hexen und die Lücken mit blitzschnellen Reflexen neutralisieren. Das Positionsspiel, das Boxplay muss überzeugen, dann kann man am Samstag grossartiges in Seewen erwarten. Eines ist sicher, es gibt absolutes Spitzeneishockey zu geniessen.

MyHockey League, Playoff-Final, Spiel 2: EHC Seewen – EHC Chur, Samstag, 20.15 Uhr, KEB Zingel, Seewen.