Seewen düpiert Leader Martigny
Der EHC Seewen packt ausgerechnet gegen das defensiv stärkste Team ein Torfestival aus und gewinnt klar.
Dieses Spitzenspiel wurde wieder von einem Schiedsrichtertrio geleitet, nachdem gegen Dübendorf die Referees zu Viert im Einsatz standen. In der Regular Season der MyHockey League ist es so eingeteilt, dass jedes Team nur bei vier Heimspielen (und total acht Begegnungen) von einem Vierer-Schiedsrichtergespann arbitriert wird.
Die Affiche Erster gegen Zweiter startete erwartungsgemäss furios. Bereits in den ersten drei Minuten je zwei Grosschancen auf beiden Seiten. In der dritten Minute folgte dann ein Big Save von Kobler. Beide Torhüter hielten vorerst noch dicht, denn auch Ramon Schnüriger brachte den Puck alleine vor dem Tor nicht an In-Albon vorbei. Seewen ringte dem Leader alles ab, war präsent und äusserst hartnäckig. Das Spiel vereinigte die gleichen Attribute wie schon am Mittwoch: schnell, umkämpft, hochstehend, intensiv, aber fair. Ein Schuss von der blauen Linie von Captain Robin Büeler fand dann eher überraschend den Weg durch -Freund und Feind ins Tor – der Bann war gebrochen und die Führung für die Einheimischen verdient. Martigny drehte nun auf, und man sah die technischen Fertigkeiten dieses Teams hie und da aufblitzen. Aber eine Minute vor Drittelsende fiel beinahe das 2:0, als die Scheibe herrlich bei Welter-Capaul-Steiner zirkulierte, aber das finale i-Tüpfelchen fehlte. Dieses 2:0 folgte dann aber neun Sekunden vor Drittelsende durch Calvin Schleiss doch noch, etwas umstritten, was zum Schluss noch einige Emotionen hervorrief – der Leader zeigte Nerven.
Seewen mit überzeugendem Auftritt
Allenthalben wurde erwartet, dass die Walliser Gäste mit der Wut im Bauch aus der Drittelspause kommen würden. Aber das Heft in die Hand nahm sofort wieder Seewen und in der 21 Minute trafen sie nur aufs und nicht ins Netz. Auch Yannick Capaul wurde kurz darauf im letzten Moment noch am erfolgreichen Torschuss gehindert und Ramon Schnüriger verpasste nur knapp. Seewen powerte weiter und die Martigny-Spieler wussten nicht, wie ihnen geschah. Die zahlreichen Zuschauer konnten erfreut feststellen, dass die Einheimischen nicht wie am Mittwoch schon wieder einen Zweitorevosprung aus der Hand geben wollten und die Konzentration demzufolge hoch hielten. Es folgten die ersten Strafen in diesem Spiel, die aber vorerst folgenlos blieben. Aber kaum war wieder personeller Gleichstand auf dem Eis zog Aron Welter herrlich freigespielt alleine aufs Tor los und verlud In-Albon abgezockt. Die Zuschauer waren begeistert, wie Seewen den bisher defensiv so souveränen Leader auseinandernahm, denn weitere Chancen folgten.
Spiel souverän nach Hause geschauckelt
Im Schlussdrittel liessen die Zahner-Boys nichts mehr anbrennen. Der begeisternde Auftritt setzte sich seitens Seewen fort und bei den Gästen machte sich Resignation breit. Einziger kleiner Wermutstropfen war, dass Seewens Goalie Kobler der Shutout verwehrt blieb. Dies ist aber ein «Jammern» auf hohem Niveau. Aber vor und nach diesem Ehrentor der Walliser Gäste skorten die Schwyzer noch zum schliesslich ungefährdeten, in diesem Ausmass sensationellen Sieg von 6:1. Auch Sportchef Mike Arnold meinte nach dem Match trocken aber strahlend: «etwas vom Besten was man im Zingel schon gesehen hat.» Mit diesem begeisternden Sieg schloss nun der EHC Seewen vor der 11-tägigen Pause im Meisterschaftsbetrieb wieder bis auf zwei Punkte zu Martigny auf.
EHC Seewen – HCV Martigny 6:1 (2:0, 1:0, 3:1)
Stadion Zingel. – 530 Zuschauer. – SR Baptiste Houlmann, Jamie Monard/Michel Nyffenegger.
Tore: 14. Ramon Schnüriger (Robin Büeler, Calvin Schleiss) 1:0. 20. Calvin Schleiss (Luca Langenegger, Tim Büeler) 2:0. 29. Aron Welter (Yannick Capaul, Tim Büeler) 3:0. 45. Mika Burkhalter (Livio Langenegger, Livio Fischer) 4:0. 46. Sandro Steiner (Dean Schnüriger, Silvan Schönmann) 5:0. 48. Mathys Mojonnier (Frédéric Jolliet, Thibaud Moret/Ausschluss Noé Bachmann) 5:1. 51. Adrian Steiner (Aron Welter, Yannick Capaul) 6:1.
Strafen: je 4-mal 2 Minuten gegen Seewen und gegen Martigny.
EHC Seewen: Jay-Finn Kobler; Livio Reichmuth, Robin Büeler; Livio Fischer, Francesco Gärtner; Noé Bachmann, Tim Büeler; Marco Waser, Mika Burkhalter, Livio Langenegger; Adrian Steiner, Yannick Capaul, Aron Welter; Calvin Schleiss, Luca Langenegger, Ramon Schnüriger; Sandro Steiner, Silvan Schönmann, Dean Schnüriger.
HCV Martigny: Noah In-Albon; Frédéric Iglesias, David Burri; Tanguy Pelletier, Quentin Delmas; Sami El Assaoui, Loic Vouardoux; Xavier Kühni, Ryan Mazzola; Romain Seydoux, Nils Sejejs, Auguste Impose; Mathys Mojonnier, Tom Merola, Melvin Merola; Nicolas Perrenoud, Frédéric Jolliet, Téo Reynaud; Adrian Martinez, Thibaud Moret, Matteo Valenza.
Bemerkungen: 46. Timeout Martigny, 50. Lattenschuss Seewen.

Aron Welter versenkt auf dem Bild den Puck zur 3:0 Führung für den EHC Seewen. (Bild: Marcel Amgwerd)