SC Langenthal kommt mit neuem Coach aus der Negativspirale
Der EHC Seewen kassiert im Oberaargau eine knappe und unverdiente Niederlage
Pepi Kälin
Die beiden sonntäglichen Kontrahenten wussten bereits vor Beginn dieser Partie von der neuen Ausgangslage: Weil Martigny seinen Match souverän gewann, war der Leaderthron für Seewen unerreichbar, und weil Huttwil verlor, war der zweite Tabellenrang auch nach diesem Spiel so oder so auf sicher. Die Lage des SC Langenthal seinerseits, wurde bedeutend ungemütlicher, weil die beiden Teams im Tabellenkeller gewannen und näher aufschlossen. Aber bei einem Sieg konnten sich die Einheimischen den alten Abstand wieder herstellen und sich auf den achten Rang vorarbeiten.
Das Spiel begann mit Vorteilen für Seewen, die ihrer Favoritenrolle von Anfang an Ausdruck verleihen wollten, aber Tore resultierten aus guten Chancen noch keine. Den Einheimischen spührte man die Verunsicherung und eine gewisse Nervosität noch an. Unter dem neuen Coach Serge Meyer, der seit letztem Freitag im Amt ist, wollten sich die Spieler natürlich beweisen. Die Gäste mussten auf die schnellen Konter immer Acht geben. Aber ab der Mitte des Startdrittels nahmen die Einheimischen vermehrt zu unerlaubten Befreiungsschlägen Zuflucht und das Tor konnten sie dank guter, aufopfernder Defensivleistung rein halten. Bei der einzigen Strafe im ersten Drittel gegen Seewen’s Yannick Capaul brachte Langenthal nichts zu Stande, im Gegenteil, die grösste Chance auf einen Torerfolg hatten die Seebner. Aber auch diese Chance wurde versiebt und so trennte man sich torlos in die erste Drittelspause.
Langenthal kehrt das Spiel mit einem Doppelschlag
Das Mitteldrittel begann gut für die Schwyzer Gäste. Für zwei Minuten konnte man in überzahl spielen. Sofort fand man sich gut in der Powerplay-Formation zurecht, aber ein Tor wollte auch in dieser Phase nicht fallen. Endlich in der 27.Minute profitierte Sandro Steiner von einem Verteidigungsfehler Langenthal’s und buchte gekonnt den längst fälligen Führungstreffer für die Zahner-Boys. Eine Reaktion der Einheimischen blieb nicht aus, aber Christian Schön und die Seebner Defensive waren Herr der Lage. Doch Langenthal kam definitiv etwas besser ins vermehrt körperbetonte Spiel. Und auch Emotionen, die sich in Gerangel und weiteren Strafen entluden, waren vermehrt zu beobachten. Darob verloren die Gäste etwas die übersicht und Finn Naber wurde sträflich allein gelassen und konnte mit einem satten Schuss ausgleichen. Ein Fehler von Schön führte dann eineinhalb Minuten später sogar zum Doppelschlag, und Langenthal hatte das Spiel gekehrt.
Im Schlussdrittel mehr Krampf und Kampf
Im letzten Drittel powerten die Gäste von allem Anfang an, aber die Schüsse zischten am Tor vorbei oder die Scheibe war eine sichere Beute von Schlussmann Kurt. Auch die im bisherigen Saisonverlauf eklatante Schwäche der Gastgeber im Boxplay konnten die Seebner in ihrem Powerplay nicht ausnützen. Beinahe kassierten sie sogar in der 51. Minute noch einen Shorthander. Goalie Schön konnte mirakulös vor Topskorer Fabio Kläy aber klären. Das Powerplay Seewen’s ging dann auch im 5 gegen 5 weiter, aber der Chancenwucher blieb auch und wurde mit einem Schuss ins leere Tor von den Einheimischen brutal bestraft. Mit aufopferndem Kampf brachten die Oberaargauer diesen Sieg über die Distanz und machten den Sprung auf den achten Zwischenrang und liessen Seewen ohne Punkte die Heimreise antreten.
SC Langenthal – EHC Seewen 3:1 (0:0, 2:1, 1:0)
Kunsteisbahn Schoren, Langenthal, 1226 Zuschauer, SR. Thomas Aegerter, Antoine Stiassny/Stephen Mengual.
Tore: 27. Sandro Steiner (Silvan Schönmann, Jonas Fries) 0:1; 37. Finn Naber (Mike Wyniger) 1:1; 39. Janick Liechti (Karym Krayem, Gian-Marco Schmied) 2:1; 59. Patrick Bandiera (Empty Netter) 3:1.
Strafen: 5×2 Minuten für Langenthal und 4×2 Minuten für Seewen
SC Langenthal: Louis Kurt; Mike Wyniger, Florian Perrenoud; Philip Ahlström, Gian-Marco Schmied; Lucas Smith, Timo Maurer; Patrick Bandiera, Fabio Kläy, Anton Ranov; Finn Naber, Gian Luca Balzer, Janis Schmid; Florin Meinen, Michael Bütikofer, Alain Boppart; Janick Liechti, Karym Krayem, Hassan Krayem.
EHC Seewen: Christian Schön; Livio Reichmuth, Robin Büeler; Dario Schilter, Francesco Gärtner; Noé Bachmann, Tim Büeler; Jonas Fries, Silvan Schönmann, Sandro Steiner; Livio Fischer, Mika Burkhalter, Aron Welter; Cyril Oehen, Yannick Capaul, Adrian Steiner; Ramon Schnüriger, Luca Langenegger, Calvin Schleiss.
Bemerkungen: Seewen ohne J. Schwitter und T. Wey (Militär), F. und L. Langenegger, D. Schnüriger, N. Maurenbrecher, L. Kieni, D. Stillhardt und F. Stutz (alle verletzt).
59. Timeout Seewen; Seewen ab 58:50 ohne Torhüter mit sechstem Feldspieler.