Oehen entschied den ersten Playoff-Krimi

Hier scheiterte der Best-Player des Spiels, Cyril Oehen, nur knapp an Hüter Kotry und das in Unterzahl. Bild Erhard Gick
Im ersten Playoff-Viertelfinal zwischen dem EHC Seewen und dem EHC Arosa siegte der EHC Seewen mit 3:2 in der Verlängerung.
Erhard Gick
«Ich habe dem Team geholfen, das ist meine Aufgabe», sagte Cyril Oehen eher bescheiden nach dem ersten Playoff-Viertelfinalspiel von Seewen gegen den EHC Arosa. Genau nach 61 Minuten und 41 Sekunden hatte er den richtigen Riecher und setzte dem Nervenspektakel im Zingel ein glückliches Ende. Die Halle tobte, die über 800 Fans aus dem Häuschen. Der erste Sieg war damit unter Dach und Fach.
«Es war schon die Erleichterung für uns und für mich, den Siegestreffer erzielt zu haben. Das freut mich ganz besonders. Aber wir müssen künftig mehr Zug aufs Tor bringen. Wir sind nach individuellen Fehlern besser ins Spiel gekommen», sagte er weiter. So sah es auch Headcoach Raphael Zahner. «Am Anfang war zu viel Nervosität im Spiel. Wir haben zu viele Strafen genommen, aber wir sind immer besser ins Spiel gekommen und am Ende war das Drehbuch für geschrieben», so Raphael Zahner. Entscheidend war der Anschlusstreffer von Niklas Maurenbrecher, der Seewen nach einer 0:2-Führung der Bündner im Mitteldrittel wieder ins Spiel zurückbrachte. Und spielentscheidend war der Ausgleich von Tim Büeler im Schlussdrittel und damit die Verlängerung.
Da ging mächtig die Post ab
Von der ersten Minute an ging auf dem Eis die Post ab. Allerdings musste man eingestehen, dass Arosa die besseren Spielanteile bis zur fünften Minute hatte. Aber, dies dann auch unter gütiger Mithilfe des Unparteiischen, der nicht unbedingt auf der Höhe des Spieles war. In der sechsten Minute brachte Tschudi sein Team nicht unverdient in Führung. Bei einer 5-Miunuten-Strafe gegen Livio Langenegger musste der Head gar seine Linesmen fragen, was gewesen war. Zweimal wurde der Seebner zuvor mit Crosscheck angegriffen, was aber keine Intervention zur Folge hatte. Dann im Gegenzug aber ein Cross-Check, bei dem der Spieler in den Seebner fuhr. Der Aroser trug keine Verletzung davon, spielte weiter. Ein äusserst zweifelhafter Entscheid, eine Zwei-Minuten-Strafe wäre gerecht gewesen. Seewen zeigte aber Herz und Kampfgeist. Die Strafzeit beendeten sie bravourös schadlos. Die beste Konterchance hatte Matchwinner Cyril Oehen während der 5-Minuten-Strafe. Sein Solovorstoss endete in den Fängen von Arosa-Hüter Kotry. Und nach der Strafzeit hämmerte Niklas Maurenbrecher einen Puck knapp am dem linken Pfosten vorbei.
Spannung bis zur letzten Minute
In der 23. Minute hatte Seewen die beste Möglichkeit zum Ausgleich. Calvin Schleiss sah das Loch, und Kotry hatte alles Glück gepachtet, dass er noch seinen Schoner ins Spiel bringen konnte. Dann wieder eine Strafe gegen Seewen und die nutzte diesmal Portmann zum zweiten Treffer in der 26. Minute. Die Notbremse von Cyril Oehen mit einem korrekten Penalty-Entscheid in der 31. Minute überstand Seewen schadlos. Schön wehrte diesen Angriff erfolgreich ab. In der 34. Minute dann endlich die Erlösung. Niklaus Maurenbrecher versenkte die Scheibe zum Anschlusstreffer. Capaul und Oehen hatten das Zuspiel geliefert. Wenige Sekunden später scheiterten Ramon und Dean Schnüriger von rechts ganz knapp am Ausgleich.
Obwohl Arosa auch nach 40 Spielminuten führte, war die Entscheidung in diesem Spiel nicht gefallen. Das letzten Drittel gehörte Seewen, aber der Ausgleich wollte und wollte nicht fallen. Seewens Topskorer Aron Welter hatte im Überzahlspiel in der 53. Minute den Ausgleich auf der Kelle, aber Arosas Ersatzhüter vereitelte diesen Erfolg. Und dann endlich die Erlösung für Seewen. Tim Büeler netzte nach einem Zuspiel von Jonas Fries mit Übersicht in der 57. Minute ein. Das Spiel ging in die Verlängerung und endete mit dem Siegtreffer Oehens.
EHC Seewen – EHC Arosa 3:2 (0:1, 1:1, 1:0, 1:0) n. V.
Kunsteisbahn Zingel, Seewen. 837 Zuschauer. SR: Michael Fritschi, Valentin Frutschi/Fabio Palmisano.
Tore: 6. Tschudi (Diezi /Ausschluss Maurenbrecher) 0:1. 26. Portmann (Bandiera/Tschudi /Ausschluss Steinman) 0:2. 34. Maurenbrecher (Oehen, Capaul) 1:2. 57. Tim Büeler (Fries) 2:2. 62. Oehen 3:2.
Strafen: 5-mal 2-Minuten plus 5 Minuten plus Spieldauer gegen Seewen; 8-mal 2 Minuten gegen Arosa.
EHC Seewen: Christian Schön; Francesco Gärtner, Robin Büeler; Livio Reichmuth, Fabian Steinmann; Noé Bachmann, Tim Büeler; Devin Stillhardt; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Adrian Steiner, Fabio Langenegger, Livio Langenegger; Jan Schwitter, Calvin Schleiss, Jonas Fries; Sandro Steiner, Dean Schnüriger, Cyril Oehen; Ramon Schnüriger.
EHC Arosa: Jamal Kotry (40. Aiden Hughes); Thomas Michael, Luka Carevic; Valentino Varano, Karym Krayem; Rui Zryd, Alain Bahar; Janis Egger, Jan Wieszinski; Stefan Diezi, Andreas Tschudi, Luca Schommer; Nino Russo, David Rattaggi, Patrick Bandiera; Marcel Révész, Reto Amstutz, Nick Pressacco; Jerome Portmann, Manuel Laimbacher, Marino Misani.
Bemerkungen: 27. Penalty (Oehen) gegen Seewen (verschossen Laimbacher). Zweiter Penaltyentscheid (R. Büeler) wieder von Schön geblockt (Bandiera). Die Entscheide des Headschiedsrichters liessen zu wünschen übrig.