Noé schiesst Seewen ins Glück

06.03.2024
Aron Welter (9), Niklas Maurenbrecher (Mitte) und Yannick Capaul bereiteten das 1:1 vor.

Aron Welter (9), Niklas Maurenbrecher (Mitte) und Yannick Capaul bereiteten das 1:1 vor. Bild Erhard Gick

Alles oder nichts gestern Abend im Stadion Zingel. Die fünfte Partie in der Viertelfinalpaarung EHC Seewen gegen EHC Arosa endete mit der Verlängerung und einen sensationellen 3:2-Sieg Seewens. Noé Bachmann schoss das goldene Tor.

Erhard Gick

Es blieb in dieser fünften Partie bis zur Schlussminute spannend. Zwei Minuten vor Spielende waren die Verhältnisse klar. Es gab eine Verlängerung, die dritte in dieser Serie. Die beste Möglichkeit zur Entscheidung erhielten Sandro Steiner und Dean Schnüriger in der 68. Spielminute, aber sie scheiterten am ausgezeichneten Hüter Kotry. Brenzlig wurde es, als Dean Schnüriger für ein Beinstellen in der 71. Minute in die Kühlbox musste. Das Boxplay Seewens war aber ausgezeichnet. Und dann kam er und siegte. Einfach aus dem Hinterhalt drückte er ab und der Schuss sass. In der 75. Minute schoss Noé Bachmann ins Glück und den EHC Seewen in den Halbfinal. Fast 1000 Zuschauer flippten und verwandelten den Zingel in einen Hexenkessel. Für die Leistung gab es eine Standing Ovation und alles was Lärm machte, feierte das team.

Startdrittel mit besseren Aroser Anteilen

Arosa begann resolut und mit besseren Spielanteilen. Seewen hatte vor dem eigenen Kasten alle Hände voll zu tun. Gefährlich war es aber nicht unbedingt, oder aber Schön rettete sein Team erfolgreich. Eine kleine Abwehrschwäche nutzte dann Révész mit einem Pass auf Krayem und der zwickte den Puck aus dem Handgelenk in die Maschen. Dieses Tor war so etwas wie ein Weckruf für die Einheimischen, die jetzt deutlich mehr Spielanteile buchten. Yannick Capaul, Cyril Oehen und Jan Schwitter bekamen ihre Chancen, scheiterten aber am gut postierten Hüter Kotry. Brenzlig wurde es gute fünf Minuten vor Drittelsende, als Arosas Bandiera Schön beinahe mit einem Querschuss überraschte. Der konnte das Geschoss mit der Stockhand neutralisieren. Etwas merkwürdig war ein Entschied des Headschiedsrichters zwei Minuten vor Ende der ersten Spielzeit. Maurenbrecher wurde für eine Behinderung in die Kühlbox geschickt, dabei wurde er von einem Arosa-Spieler mit Cross-Check angegriffen.

Kampfstarkes Seewen, aber technisch zu ungenau

Im zweiten Drittel scheiterte Sandro Steiner in Unterzahl hauchdünn. Es fehlte wirklich wenig zum Ausgleich. Eine insgesamt bemerkenswerte Kontersituation, die er zusammen mit Luca Langenegger aufbaute. Bis zur 28. Minute sorgt Seewen für viel Druck, was Arosa zu einem Time out zwang, um sich wieder Luft zu verschaffen und das Spiel zu beruhigen. In der 29. Minute dann die bisher beste Seebner Ausgleichschance, Niklas Maurenbrecher scheiterte hauchdünn. Dann war Calvin Schleiss der Pechvogel. Sein Versuch vor dem Tor scheiterte ebenfalls. Das hätte sie sein müssen. Seewen überzeugten diesem Drittel mit Kampfgeist, aber technisch waren sie weniger erfolgreich. Konkret liess die Passgenauigkeit und Annahme des Pucks zu wünschen übrig. Aber das Positive war, dass sie für den Erfolg zum Kampf bereit waren und um jede Scheibe kämpften. Optisch gesehen war das Drittel in Seebner Hand. Für die Schlussoffensive war noch alles offen.

Zurkirchen mit einem entscheidenden Tor

Die Erlösung kam im Schlussdrittel durch Niklas Maurenbrecher. Aron Welter bediente ihn mit einem Rückpass und der Seebner knallte die Scheibe mit einem mittelhohen Schuss unhaltbar in die Maschen. Jetzt war wieder alles offen. Dann kam Altmeister Claudio Zurkirchen zum Zug. Nach einem Zuspiel von Jonas Fries hämmerte der ehemalige Spieler der ersten Mannschaft (Aushilfe) die Scheibe in der 51. Minute zum 2:1 ins Netz. Die Freude war nur von kurzer Dauer. In der 53. Holte Révész für sein Team wieder den Ausgleich. Ein sehr schön herausgespieltes Tor in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Seebner Spieler Nick Pressacco. Die Verlängerung musste entscheiden.

EHC Seewen – EHC Arosa 3:2 (0:1, 0:0, 2:1, 1:0) n. V.

Kunsteisbahn Zingel, Seewen. 981Zuschauer. SR: Steve Dreyfus, Laurent Oberson/Yanick Stryffeler.

Tore: 5. Krayem (Révész) 0:1. 45. Maurenbrecher (Welter / Ausschluss Rattaggi) 1:1. 51. Zurkirchen (Fries) 2:1. 53. Révész (Pressacco) 2:2. 75. Bachmann 3:2

Strafen: 6-mal 2-Minuten gegen Seewen; 2-mal 2 Minuten plus 5 Minuten (Rattaggi Bandencheck) gegen Arosa.

EHC Seewen: Christian Schön; Francesco Gärtner, Robin Büeler; Livio Reichmuth, Fabian Steinmann; Noé Bachmann, Tim Büeler; Devin Stillhardt; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Claudio Zurkirchen, Dean Schnüriger, Cyrill Oehen; Jan Schwitter, Calvin Schleiss, Jonas Fries; Sandro Steiner, Luca Langenegger, Ramon Schnüriger, Corsin Riatsch.

EHC Arosa: Jamal Kotry; Thomas Michel, Luka Carevic; Valentino Verano, Karym Krayem; Rui Zryd, Alain Bahr; Janis Egger, Jan Wieszinski; Stefan Diezi, Nino Russo, Luca Schommer; Hassan Krayem, David Rattaggi, Patrick Bandiera; Marcell Révész, Reto Amstutz, Nick Pressacco; Jerome Portmann, Manuel Laimbacher, Marino Misani.

Bemerkungen: Seewen ohne Livio Langenegger (gesperrt), Fabio Langenegger, Adrian Steiner, Raphael Krämer (alle verletzt). 28. Time out Arosa. 52. Wieszinski Lattenschuss.