Nach zähen 50 Minuten noch klarer Sieg
Der EHC Seewen sicherte sich den verdienten Erfolg im Schlussdrittel
Pepi Kälin
Die Reise in den Verwaltungskreis Oberaargau im Kanton Bern verlief für den EHC Seewen erfolgreich. Mit einem deutlichen Sieg gegen das letztjährige Swiss League-Team SC Langenthal konnte man zufrieden die Heimreise antreten. Bis es soweit war, brauchte es Geduld und eine bravouröse Fleissleistung.
Obwohl mehrheitlich spielbestimmend, waren klare Torchancen Mangelware. Jan Schwitter hatte im ersten Drittel noch eine der besten, als er fünf Meter vor dem Tor einen Querpass direkt schön abnahm, aber der Puck nicht im Tor unterbrachte. Auch Langenthal hatte einzelne Chancen, die beste in der 9. Spielminute, aber auch da blieb ein Tor verwehrt. Auch die beiden Strafen gegen den EHC Seewen blieben folgenlos, zum einen weil das Boxplay Seewen’s bestens klappte, zum andern, weil der SC Langenthal als bisher schwächstes Powerplay-Team seine Probleme im Überzahlspiel nicht kaschieren konnte. Niklas Maurenbrecher hätte sogar beinahe noch einen Shorthander erzielt. Aber es blieb im ersten Drittel torlos.
Optische Vorteile nicht in Tore umgemünzt
Die optische Überlegenheit Seewen’s hielt auch im Mittelabschnitt an. Das Spiel war zäh und nicht hochstehen. Dann sogar der Führungstreffer des Heimteams: Bully, Schuss, Abpraller und Topskorer Gian Luca Balzer versenkte den Puck im Netz. Seewen war nunmehr ein wenig geschockt und Langenthal hatte durch diesen Treffer etwas Auftrieb. Dann kassierten die Gäste auch noch zwei unnötige Strafen, wovon die erste etwas unverständlich war und sehr streng ausgelegt wurde. Aber auch diese Powerplays des Heimteams waren ein laues Lüftchen und blieben somit folgenlos. Dann rappelten sich die Seebner etwas auf und nahmen das Heft wieder in die Hand. Der Ausgleich von Yannick Capaul war der verdiente Lohn dafür und längst fällig.
Captain Robin Büeler wieder als Türöffner
Das Schlussdrittel musste entscheiden, und auch da, stand das Spiel in den ersten zehn Minuten auf der Kippe. Seewen hatte zwar weiterhin optische Vorteile, aber weitere Torerfolge blieben vorerst aus und das Spiel somit offen. Bis dann in der 50. Minute der Puck auf der rechten Seite zu Robin Büeler gelangte und dessen satter Schuss in den Maschen zappelte. Wie schon zuletzt gegen Arosa reüssierte Seewen’s Captain auch hier mit dem Game winning goal. Fast konnte Jonas Fries unmittelbar darauf nachdoppeln. Dies gelang dann vier Minuten später Fabio Langenegger, der durch einen präzisen Pass von Robin Büeler lanciert wurde, sich gegen drei Verteidiger durchsetzte und mit Zug vors Tor kurvte und auch dem Langenthaler Schlussmann keine Chance liess. Das Spiel war gelaufen und die beiden weiteren Treffer nur noch schöne Zugaben.
Adrian Steiner, Stürmer des EHC Seewen fasste das Spiel am Ende gut zusammen: „Wir hatten zwei Drittel lang Mühe ins Spiel zu kommen, zu viele Fehler und das einfache Spiel vernachlässigt. Wir wollten aber unbedingt die drei Punkte und die Reaktion im Schlussdrittel war dementsprechend gut und der Sieg verdient, wenn auch vielleicht etwas zu hoch ausgefallen“.
SC Langenthal – EHC Seewen 1:5 (0:0, 1:1, 0:4)
Kunsteisbahn Schoren, Langenthal BE. 1031 Zuschauer. – SR: Dominic Spieler, Jari Kern/Matteo Kobza.
Tore: 27. Gian Luca Balzer (Marc Sahli) 1:0; 38. Yannick Capaul (Aron Welter, Niklas Maurenbrecher) 1:1; 50. Robin Büeler (Jan Schwitter, Livio Langenegger) 1:2; 54. Fabio Langenegger (Robin Büeler, Francesco Gärtner) 1:3; 59. Jan Schwitter (Fabio Langenegger, Livio Langenegger) 1:4; 60. Niklas Maurenbrecher (Aron Welter) mit Empty Netter zum 1:5.
Strafen: Langenthal ohne Strafen; 4 mal 2 Minuten gegen Seewen.
SC Langenthal: Louis Kurt; Lucas Smith, Gian-Marco Schmied; Nicolas Yanick Warmbrodt, Simon Thomas Kühni; Timo Maurer, Yann Stöckli; Jeremy Rottke, Lane Pfosi; Janick Graber, Zsombor Kiss, Nathan Kellenberger; Marc Sahli, Fabio Kläy, Gian Luca Balzer; Markus Odermatt, Nicolas Odermatt, Alain Boppart; Thomas Odermatt, Lars Brägger, Lancia Christopher Dixon.
EHC Seewen: Jay-Finn Kobler; Francesco Gärtner, Robin Büeler; Raphael Krämer, Fabian Steinmann; Noé Bachmann; Tim Büeler, Livio Reichmuth; Jan Schwitter, Fabio Langenegger, Livio Langenegger; Adrian Steiner, Dean Schnüriger, Jonas Fries; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Ramon Schnüriger, Luca Langenegger, Sandro Steiner.
Bemerkungen: 59:15 Timeout Langenthal und ab 59:15 bis 59:26 ohne Torhüter mit sechstem Feldspieler.