Nach lahmem Start mit Vollgas zum 5:1-Sieg
Der EHC Seewen wurde seiner Favoritenrolle in Frauenfeld gerecht. Vor allem im Schlussdrittel, mit drei Toren, machte Seewen das Spiel klar.
Erhard Gick
In der 52. Minute sorgte Seewens Topskorer Mika Burkhalter für den vierten Seewen-Treffer und somit die Vorentscheidung. Auch wenn Frauenfeld seinen Hüter drei Minuten vor Spielende mit einem sechsten Feldspieler ersetzte und den Anschluss suchte, blieb es bei der Vormachtstellung Seewens ohne Wirkung der Gastgeber.
Der Schachzug von Frauenfelds Coach Pascal Lamprecht ging nicht auf. Im Gegenteil: In der 59. Minute skorte Sandro Steiner ins leere Tor und fügte damit Frauenfeld eine deftige Niederlage zu. Nur gerade im Startdrittel vermochten die Thurgauer die Schwyzer etwas zu beunruhigen und zu fordern. Die restliche Spielzeit wurde grossmehrheitlich von Seewen dominiert.
Nach erster Vorlage ein kleines Abwehr-Blackout
Das Startdrittel war ein anfängliches Geplänkel. So richtig in Fahrt kam das Spiel nicht. Ein Hin und her. Ein paar kleine Chancen auf beiden Seiten, aber nichts Zwingendes. Frauenfelds Top-Skorer Gerber und sein rechter Flügel Tanno prüften nach zehn Minuten Christian Schön ernsthaft. Der Schwyzer war aber auf seinem Posten. Nach 12 Spielminuten dann doch ein Lichtblick bei Seewen. Mika Burkhalter konnte Styger erstmals aus der Reserve locken. Drei Minuten später gelang dies dem Gespann Schönmann und Fries. In der 15. Minute tauchte Mika Burkhalter plötzlich allein vor dem Frauenfelder Hüter auf, schlenzte, aber der Puck prallte an der Ausrüstung des Hüters ab. Aber eine erste Seebner Marke war gesetzt.
Im Gegenzug prüfte dann wieder Miro Laubacher Schön im Schwyzer Kasten. Seewens Druckspiel und die deutlich höheren Spielanteile führten dann in der 16. Minute zu einem Vorstoss über Cyrill Oehen zu Adrian Steiner und der versorgte den Puck in den Maschen. Ein Blackout der Seebner Abwehr nutzte Wetli in der 18. Minute kaltblütig aus. Obwohl sich Schön, völlig allein gelassen, furchtbar lang machte, hatte er keine Chance, den Ausgleich zu verhindern.
Headcoach Raphael Zahner experimentierte, hatte die Linien bei Seewen auf dieses Spiel hin umgestellt. Ob sich das bezahlt machte, sollte sich noch weisen. Seewen kam deutlich energischer in die zweite Spielphase. Die Überlegenheit zeigte sich deutlicher, Frauenfeld kam nicht mehr recht in Fahrt. In der 26. Minute lancierte Robin Büeler einen Angriff aus dem eigenen Verteidigungsdrittel. Er verlängerte zu Mika Burkhalter und der drückte im Angriffsdrittel, knapp hinter der blauen Linie, ab. Er fand die Lücke und das eigentlich absolut haltbare Führungstor war zu diesem Zeitpunkt verdient. In der restlichen Spielzeit wurden die Teams noch durch Strafen dezimiert. Am Resultat änderte sich in diesem Drittel nichts mehr.
Chancenauswertung verbessert, entscheidendes Tor
Das dritte Drittel dominierte Seewen erneut, machte mächtig Druck. Frauenfeld versuchte zwar, den Anschluss nicht zu verlieren, aber dem schnellen Seebner Aufbau waren die Thurgauer nicht gewachsen. Richtig gefährlich wurden die Ostschweizer aber nicht. Im Gegenteil waren es jetzt die Gäste, die die Sache klarmachten.
In der 46. Minute zelebrierte das Trio Adrian Steiner, Cyrill Oehen und Skorer Yannick Capaul ein Bilderbuchtor. Sie führten die Frauenfelder mit einer Geduldsaktion vor und erhöhten auf 1:3. In der 52. Minute machte Mika Burkhalter den Sack definitiv zu. Sein 1:4, auf Pass von Calvin Schleiss, war die Vorentscheidung. Und dann knallte auch noch Sandro Steiner die Scheibe zum 1:5 ins leere Tor.
EHC Frauenfeld – EHC Seewen 1:5 (1:1, 0:1, 0:3)
Kunsteisbahn Frauenfeld, Frauenfeld. 244 Zuschauer. – SR: Steven Widmer, Hans Bucher/Stefan Krsmanovic.
Tore: 16. A. Steiner (Oehen) 0:1. 18. Wetli (Haberbeck, Gerber) 1:1.26. Burkhalter (R. Büeler) 1:2. 46. Capaul (Oehen, A. Steiner) 1:3. 52. Burkhalter (Schleiss) 1:4. 59. S. Steiner (Fries, Schilter) 1:5.
Strafen: 3-mal 2-Minuten gegen Frauenfeld; 4-mal 2 Minuten gegen Seewen.
EHC Frauenfeld: Daniel Styger; Valentino Varano, Anton Haberbeck; Nik Holstein, Severin Karrer; Yannick Wegmann, Louis Hungerbühler; Nando Tanner, Till Stadler; Tom Gerber, Adrian Wetli, Dario Tanno; Liam Sopa, Cyrill Fehr, Fabian Moser; Fabio Bai, Sandro Meier, Ilja Lüthi; Jonathan Prager.
EHC Seewen: Christian Schön; Livio Reichmuth, Robin Büeler; Devin Stillhardt, Francesco Gärtner; Noé Bachmann, Tim Büeler; Dario Schilter; Jonas Fries, Silvan Schönmann, Sandro Steiner; Livio Fischer, Mika Burkhalter, Aron Welter; Cyrill Oehen, Yanick Capaul, Adrian Steiner; Ramon Schnüriger, Luca Langenegger, Calvin Schleiss.
Bemerkungen: 57. Time out Frauenfeld. 57. Frauenfeld ohne Styger.