Interview mit Headcoach Raphael „Zasi“ Zahner, EHCS
Chur erwischte den besseren Start ins Spiel und war im ersten Drittel die etwas bessere Mannschaft, woran lag es?
Ja das stimmt, unser erstes Drittel war nicht ideal. Wir haben ganz einfach unser System nicht konsequent umgesetzt.
Im Mitteldrittel fast umgekehrte Vorzeichen, was hast Du Deinen Mannen in der Drittelspause gesagt?
Haltet Euch an unserem System fest, spielt unser Power-Hockey, und dies mit aller Konsequenz. Ab dem zweiten Drittel spielten wir 60 Minuten lang gutes, schnelles Hockey.
Wie hast Du das Penaltyschiessen erlebt?
Natürlich ist ein solches immer in der Nähe einer Lotterie, die diesmal leider zu Ungunsten von uns ausgegangen ist.
Wie gross war die Leere, die Enttäuschung nach dem Match?
Ja, logisch war die Enttäuschung unmittelbar nach dem Match riesig, mussten wir kurz einen Moment lang innehalten und haben wir zusammen geredet. Ja, es war richtig schade, es hätte alles gepasst und war angerichtet. Aber es gilt sofort nach vorne zu schauen.
Wie richtest Du die Jungs wieder auf für die morgige Finalissima?
Wie gesagt, wir müssen nach vorne schauen. Ich sag’s immer wieder so, es ist wie beim Hund, der morgens aufwacht, sich streckt und schüttelt und dann wieder parat ist. So müssen wir es auch machen, so sind Playoffs, es ist einfach so. Und zudem hätte mir einer anfangs Saison gesagt, wir seien im Final und können dort im fünften Spiel um den Titel kämpfen, ich hätte doch sofort unterschrieben. Für uns ist es so oder so eine perfekte Saison. Wir können nur noch gewinnen.
Dein Gefühl für das morgige Finalspiel?
Ich habe ein gutes Gefühl. Nehmen wir unsere nächste Chance wahr, wir haben drei Matchpucks, verwerten wir jetzt den dritten. Wir haben morgen das 57. Spiel und heute das 105. Training in dieser Liga. Da sieht man wie viel Zeit wir mit den Jungs investieren, wieviel Gas sie geben und wie bewundernswert deren Einstellung ist. Nun gehen wir weiter. Nun gehen wir nach Chur, schauen dass wir gut starten. Chur ist unter Druck, die haben einiges mehr an finanziellen Möglichkeiten als wir. Sind bereits auf dem Sprung zur Professionalität, was in der Swiss League vonnöten sein wird. Wir können und müssen unser Hockey wieder spielen, dann bin ich zuversichtlich. Wir können nach wie vor nichts verlieren, nur gewinnen. Niemand hat von uns eine Finalteilnahme erwartet, verschweige denn gefordert. Also geniessen wir diese Finalissima und spielen unbeschwert unser Hockey. Der Titel wäre angenehme, sensationelle Zugabe.