Hoher, diskussionsloser Sieg des EHC Seewen
Gegen Langenthal verpassten die Seebner nur ganz knapp ein „Stängeli“
Pepi Kälin
Der EHC Seewen liess am letzten Samstagabend gegen den SC Langenthal nichts anbrennen. Er war das bessere Team, das die Partie von A bis Z dominierte. Fairerweise muss man aber konstatieren, dass das Spiel immer auch für die Schwyzer lief und ihnen fast alles gelang. Kaum kombinierten sich die Oberaargauer aus dem Kanton Bern gut durch die Seebner Reihen, erhielten dadurch Oberwasser und kreierten grosse Torchancen, bekamen sie die Quittung im Konter mittels eines Gegentreffers. Oder unmittelbar nach einem gescheiterten Überzahlspiel kassierten sie bei Vollbestand wieder einen Treffer. Das Tüpfelchen aufs i war dann noch ein Shorthander zum 5:0, der die Köpfe des Gastes doch ein wenig hängen liess. Kurz: Gnadenlose Effizienz siegte gegen eklatante Abschlussschwäche.
Die Einheimischen machten diesmal von Anfang an mächtig Druck, ohne aber vorerst zu reüssieren. Dies gelang durch einen starken Konter in der vierten Minute beinahe den Gästen. Aber Seewen blieb weiter am Drücker. In der 9. Spielminute konnte Topskorer Aron Welter von der roten Linie aus alleine aufs Tor ziehen und Goalie Louis Kurt ein erstes Mal bezwingen. Im anschliessenden Boxplay hielten Jay-Finn Kobler und seine Mannen mit Glück und Können hinten dicht und zwei Sekunden nach Ablauf der Strafe hiess das Skore dann bereits 2:0. Als Adrian Steiner vor dem dritten Tor den Puck fast ungestört schön büscheln und trocken einnetzen konnte, sah sich Langenthals Coach genötigt, bereits sein Timeout zu nehmen. Die Gäste erholten sich etwas, hatten aber in der 18. Minute mit einem Schuss an den Aussenpfosten Pech.
Abschlusspech bei den Gästen, Effizienz der Seebner
Im zweiten Drittel konnten die Einheimischen mit einem Powerplay beginnen. Doch Langenthal kam in Unterzahl gefährlich vors Tor und hatte ein zweites Mal Pech mit einem Schuss ans Gehäuse. Praktisch im Gegenzug dann das 4:0. Der von Langenthal knapp verpasste Shorthander gelang dann Niklas Maurenbrecher in der 24. Minute zum 5:0, was dann zum Goaliewechsel bei Langenthal führte. Kurz darauf konnte Janick Graber backhand zum Ehrentreffer buchen. Rund 30 Sekunden später stellte Niklas Maurenbrecher nach herrlichem Spielzug über mehrere Stationen mit seinem persönlichen Hattrick den alten Abstand wieder her. Jonas Fries komplettierte das Mitteldrittel mit dem Zwischenresultat von 7:1.
Das schöne Grüppchen Langenthal-Anhänger blieb trotz der Packung lautstark präsent. Wo hingegen der zahlreiche Seewen Anhang diesen guten Auftritt der Einheimischen eher etwas im Stillen genoss und erst gegen Schluss lautstarke Gefühle zeigte. Auf den Rängen gewannen zumindest nach Phonstärke die Langenthaler diese Partie, aber auf dem Eis war der EHC Seewen ganz klar der Chef. Im Schlussdrittel war „spielen und spielen lassen“ Trumpf, der Mist war ja geführt, das Spiel längst entschieden. Diverse Frust- und Revanchefouls und persönliche Abrechnungen setzten gegen Schluss noch einige Strafen ab und mit zwei weiteren Toren verpasste Seewen schliesslich nur ganz knapp ein „Stängeli“.
EHC Seewen – SC Langenthal 9:1 (3:0, 4:1, 2:0)
KEB Zingel, Seewen, 609 Zuschauer. – SR: Pascal Hungerbühler; Nicolas Städler/Joel Lustenberger.
Tore: 9. Aron Welter (Livio Reichmuth, Niklas Maurenbrecher) 1:0; 12. Niklas Maurenbrecher (Livio Langenegger) 2:0; 15. Adrian Steiner (Dean Schnüriger, Jonas Fries) 3:0; 22. Yannick Capaul (Livio Langenegger, Aron Welter / Strafe Nicolas Jobin) 4:0; 24. Niklas Maurenbrecher (Strafe Fabio Langenegger!) 5:0; 26. Janick Graber (Gian Luca Balzer) 5:1; 26. Niklas Maurenbrecher (Yannick Capaul, Aron Welter) 6:1; 35. Jonas Fries (Niklas Maurenbrecher, Robin Büeler) 7:1; 57. Aron Welter (Yannick Capaul, Robin Büeler / Strafe Alain Boppart) 8:1; 58. Adrian Steiner (Dean Schnüriger, Jonas Fries) 9:1.
Strafen: 8 mal 2 Minuten und 1 mal 10 Minuten gegen Seewen; 6 mal 2 Minuten gegen Langenthal.
EHC Seewen: Jay-Finn Kobler; Livio Reichmuth, Robin Büeler; Raphael Krämer, Francesco Gärtner; Noé Bachmann, Tim Büeler; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Jan Schwitter, Fabio Langenegger, Livio Langenegger; Adrian Steiner, Dean Schnüriger, Jonas Fries; Ramon Schnüriger, Luca Langenegger, Sandro Steiner.
SC Langenthal: Louis Kurt (ab 24. Colin Stauffacher); Timo Maurer, Yann Stoeckli; Leon Montanari, Lane Pfosi; Yves Müller, Nicolas Yanick Warmbrodt; Jeremy Rottke, Lucas Smith; Markus Odermatt, Michael Bütikofer, Alain Boppart; Thomas Odermatt, Zsombor Kiss, Nathan Kellenberger; Nicolas Jobin, Fabio Kläy, Gian Luca Balzer; Nicolas Odermatt, Janick Graber, Lancia Christopher Dixon.
Bemerkungen: 15. Minute Timeout SC Langenthal. 24. Minute Goaliewechsel Langenthal.