Hammerspiel für den EHC Seewen – das Cup-Eishockeymärchen blieb aus

29.12.2023
Niklas Maurenbrecher brandgefährlich vor Oltens Hüter Rötheli.

Niklas Maurenbrecher brandgefährlich vor Oltens Hüter Rötheli. Bild: Erhard Gick

Der Eishockey-Klassiker zwischen den Festtagen vermochte über 1000 Zuschauer in den Zingel zu locken. Herrliches Eishockey und ebensolche Tore gab es zu bewundern. Seewen wehrte sich gegen den EHC Olten hervorragend zum 3:4.

Erhard Gick

Absolute Spitzenklasse bot das Cup-Halbfinalspiel zwischen dem EHC Seewen und dem EHC Olten. Nach 60 Spielminuten war es eine Frage der Kräfte und der Erfahrung, wer dieses Spiel für sich entscheiden sollte. Olten hatte die besseren Karten und war für die Verlängerung favorisiert.

Das wohl überraschendste Tor schoss Aron Welter bereits nach 25 Sekunden, eine kalte Dusche für die Solothurner. Seewens Headcoach Raphael Zahner zog denn nach dem Spiel trotz Niederlage eine positive Bilanz: «Ein volles Haus, zufriedene Zuschauer und ein Team, das sensationell bis zum bitteren Ende gekämpft hat. Mein Team hat den Schlussapplaus mehr als verdient.» Zufrieden zeigte sich auch Christian Schön, der als bester Spieler ausgezeichnet wurde. «Das Mitteldrittel haben wir verpatzt, aber sonst haben wir sehr gut gearbeitet. Eine ausgezeichnete Teamleistung, wir haben viel Energie in dieses Spiel gebracht», so der Seebner Hüter. Zwei Drittel haben die Schwyzer dominiert.

Sackstarkes Startdrittel vom Gastgeber

25 Sekunden, ja, richtig gelesen, genau 25 Sekunden dauerte es, und Aron Welter katapultierte die Scheibe zum ersten Seebner Erfolg in die Maschen. Die stärkste Seebner Linie mit Capaul, Maurenbrecher und Livio Reichmuth sorgte für Ernüchterung auf der Oltener Bank. Erst in der 6. Minute konnten die Solothurner in einem Überzahlspiel den Ausgleich durch Sterchi herstellen. In der 12. Minute konnte Weder nur noch die Notbremse ziehen. Klarer Entscheid: Penalty. Und den versenkte Yannick Capaul souverän zum erneuten Führungstreffer. Und die Fans bekamen weiter einen aggressiven EHC Seewen zu sehen. Den dritten Toreinschuss machte Ramon Schnüriger 17 Sekunden nach dem 2:1. Die Oltener sahen sich genötigt, ihren Hüter zu wechseln. Für Rötheli kam Dominic Nyffeler ins Tor.

Das Mitteldrittel war dann erwartungsgemäss in den Händen der Gäste. Sie begannen deutlich Druck auf Seewen aufzubauen. Es war eine Frage der Zeit, bis der Anschlusstreffer fallen sollte. Die Gelegenheit ergab sich, als Steinmann für ein Haken in die Kühlbox geschickt wurde. Über eineinhalb Minuten konnten die Schwyzer das Boxplay gut aufstellen, dann allerdings machte Sterchi die Sache klar. Seewen bekam aber seine Chancen mit Fabio und Livio Langenegger oder auch mit Jan Schwitter und Dean Schnüriger, aber die Festung Nyffeler liess sich nicht bezwingen. Und Sterchi war es, der dann in der 35. Minute den Ausgleich erzielte.

Entscheidung bis zur Verlängerung vertagt

Wer jetzt der Meinung war, dass Olten im Schlussdrittel schnell den Sack zu machen würde, sah sich getäuscht. Seewen machte dem höher klassierten Team das Leben schwer und setzte seinerseits Akzente. Der Kampfgeist der Schwyzer war einmal mehr eine Klasse für sich. Fünf Minuten vor Spielende war noch alles offen, Jan Schwitter hatte gar die Möglichkeit zum Führungstreffer, scheiterte aber einmal mehr am gut positionierten Nyffeler. Seewen zeigte den Solothurnern die Zähne. Der Siegestreffer blieb in der regulären Spielzeit aus. Erst in der Verlängerung musste Seewen kapitulieren. Weder schoss den Siegestreffer.

 

EHC Seewen - EHC Olten 3:4 (3:1, 0:2, 0:0, 0:1) n. V.

KEB Zingel Seewen. 1009 Zuschauer. SR: Philip Ströbel/Joshua Blasbalg, Lars Natter, Fabrizio Bachelut.

Tore: 1. (00:25) Welter (Capaul, Reichmuth) 1:0. 6. Sterchi (Spiller, Weder / Ausschluss S. Steiner) 1:1. 12. (11:30) Capaul 2:1 (Penalty). 12. (11:47) R. Schnüriger 3:1. 22. Sterchi (Weder, Spiller / Ausschluss Steinmann) 3:2. 35. Sterchi (Rehak) 3:3. 64. Weder (Spiller) 3:4.

Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Seewen; 20-mal 2 Minuten gegen Olten plus 5 + Spieldauer (Beauchemin).

EHC Seewen: Christian Schön; Francesco Gärtner, Robin Büeler; Livio Reichmuth, Fabian Steinmann; Noé Bachmann, Tim Büeler; Raphael Krämer; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Jan Schwitter, Fabio Langenegger, Livio Langenegger; Sandro Steiner, Dean Schnüriger, Jonas Fries; Adrian Steiner, Luca Langenegger, Cyril Oehen; Ramon Schnüriger.

EHC Olten: Lucas Rötheli 12. Dominic Nyffeler); Janis Elsener, Eliot Antonietti; Silvan Wyss, Fabian Ganz; Florian Schmuckli, David Moser; Luca De Nisco, Eric Faille, Francois Bauchemin; Simon Sterchi, Dominic Weder, Andri Spiller; Timo Braus, Giacomo Dal Pian, Fabian Haldimann; Frantisek Rehak, Rihards Melnalksnis, Gianluca Burger.

Bemerkungen: 12. Torhüterwechsel Olten, für Lucas Rötheli kommt Dominic Nyffeler.