Der EHC Seewen siegt auswärts gegen den Leader
Eine solidarische und kämpferische Teamleistung liess die Schwyzer am Schluss verdient jubeln.
Pepi Kälin
Die Eishockeyaner im schönen Blumenstädtchen Huttwil im Verwaltungskreis Oberaargau im Kanton Bern bieten schon seit ein paar Jahren Spitzeneishockey in der MyHockey League. Beim Gastspiel des EHC Seewen im grossen Eisstadion Campus Perspektiven im Ortsteil Schwarzenbach verloren sich zu diesem Spitzenspiel aber nur gerade etwas über 300 Zuschauer. Hockey Huttwil legte gleich los und wollte den Gästen schon frühzeitig zeigen, wer Herr im Hause ist. Aber Seewen’s Topskorer entwischte bei einem Konter der Huttwiler Abwehr und konnte auch dessen Goalie mit einem perfiden Flachschuss von der linken Seite erwischen. Dieser Treffer war natürlich für Adrian Steiner gegen seinen Stammverein besonders süss. Im Anschluss an diesen Treffer glich sich das Spielgeschehen aus, doch mit mehr Chancen auf Seiten des Heimteams. Christian Schön im Seebner Tor war aber ein sicherer Wert. Nach einer kleinen Druckphase von Huttwil musste er nach einem trockenen Weitschuss knapp nach der blauen Linie doch noch den Ausgleich hinnehmen. Niklas Maurenbrecher hätte kurz danach beinahe wieder die Führung für die Schwyzer erzielt, aber Kevin Liechti war auf dem Posten. Einige Zeigerumdrehungen später hatte auch Huttwil’s Noel Waber den Führungstreffer auf der Schaufel. Eine Minute vor Drittelsende dann doch noch der Führungstreffer für das Heimteam, aber der Headref hatte den hohen Stock gesehen und sofort den Treffer annulliert.
Seewen verkauft sich teuer im ausgeglichen Spitzenkampf
Im Mitteldrittel wogte das Spiel weiter hin und her, mit Chancen hüben wie drüben, aber ohne weitere Tore. Bis zum ersten Powerplay, das den Seebnern nach einem Beinstellen von Kevin Liechti zugestanden wurde. Dieses gelang für einmal vorzüglich und wurde in einem herrlichen Spielzug nach Laserpass von Niklas Maurenbrecher von Jonas Fries veredelt. Weil bei der nachfolgenden ersten Strafe gegen Seewen auch das Boxplay bestens gelang, konnten die Gäste mit einem Vorsprung ins Schlussdrittel steigen.
Special Teams waren matchentscheidend
Gleiches Bild im dritten Drittel. Ausgeglichenes Spiel, Huttwil versuchte alles und Seewen hielt gegen die beste Offensive der Liga gut dagegen. Und die Special Teams gaben schliesslich den Ausschlag. Ein gutes Boxplay der Gäste, die selbst bei doppelter Unterzahl dicht hielten. Im Gegensatz zu den Einheimischen, die im 3 gegen 5 schliesslich den dritten Treffer hinnehmen mussten. Niklas Maurenbrecher vernaschte da mit einer gekonnten Täuschung Huttwil’s Goalie und schlenzte die Scheibe aus kurzer Distanz ins Netz. Er krönte damit seine starke Leistung in diesem Match. Die Entscheidung war gefallen, da nützte Huttwil auch das Herausnehmen des Torhüters und eine weitere Strafe gegen Seewen nichts mehr. Headcoach Raphael (Zasi) Zahner meinte nach dem Spiel: „Die Jungs haben 60 Minuten gut gekämpft und unser System umgesetzt wie geplant. Das Boxplay gegen das beste Powerplay der Liga war effizient und unser Powerplay hat heute auch funktioniert.“
Hockey Huttwil – EHC Seewen 1:3 (1:1, 0:1, 0:1)
Eishalle Campus Huttwil, Schwarzenbach BE; 323 Zuschauer. – SR: Jonathan Zbinden, Cliff Halberstadt/Stefan Fankhauser.
Tore: 3. Adrian Steiner (Jonas Fries) 0:1, 13. Timon Nyffeler (Janik Lanz, Remo Bieri) 1:1, 33. Jonas Fries (Niklas Maurenbrecher / Strafe Kevin Liechti ) 1:2; 56. Niklas Maurenbrecher (Yannick Capaul / Ausschlüsse Michael Minder, Timon Nyffeler) 1:3.
Strafen: 4 mal 2 Minuten gegen Huttwil; 5 mal 2 Minuten gegen Seewen.
Hockey Huttwil: Kevin Liechti; Michael Minder, Marius Schwegler; Silvan Aebi, Loic Vögeli; Nico Gurtner, Remo Bieri; Timon Nyffeler; Timo Braus, Michael Lüdi, Fabian Haldimann; Yannick Lerch, Joel Bieri, Robin Nyffeler; Michael Ruch, Sandro Hain, Jan Andreas Weber; Janik Lanz, Silvan Hess, Noel Waber.
EHC Seewen: Christian Schön; Livio Reichmuth, Robin Büeler, Raphael Krämer, Fabian Steinmann; Noé Bachmann, Tim Büeler; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Jan Schwitter; Cyril Oehen, Fabio Langenegger, Sandro Steiner; Adrian Steiner, Dean Schnüriger, Jonas Fries; Luca Langenegger, Ramon Schnüriger.
Bemerkungen: 59. Timeout Hockey Huttwil und ab dann ohne Torhüter mit sechstem Feldspieler.