Der EHC Seewen konsolidiert seinen Spitzenplatz

19.01.2025

Seewens Yannick Capaul (links) traf zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich

Mit einem 3:1-Sieg in Arosa sind die Playoffs auch theoretisch bereits gesichert und das Heimrecht griffbereit

Pepi Kälin

Das Spitzenspiel zwischen Arosa und Seewen ging den Erwartungen entsprechend gleich temporeich los. Ohne gross abzuwarten wurde der Torerfolg resolut gesucht und die beiden Goalies eingeschossen. Nur die Aktionen vor den beiden Toren waren vorerst wenig zwingend. Die grösste Torchance hatte Seewen in der 7. Minute, als Topskorer Mika Burkhalter schön Niklas Maurenbrecher freispielte, aber dessen Schuss eine sichere Beute von Arosas Schlussmann Perrin war.  Im Gegenstoss dann die kalte Dusche für die Seebner, als die Einheimischen mit einem trockenen Schuss ins Eck in Führung gehen konnten. Die Gäste waren aber darob keineswegs geschockt und glichen die Partie nur gerade zweieinhalb Minuten später aus. Francesco Gärtner konnte einen Puck erobern, Aron Welter freispielen und dieser legte die Scheibe quer zu Yannick Capaul, der gekonnt abschloss. Ein ausgeglichenes, faires Spiel mit bislang ohne Strafen ging mit einem verdienten Remis in die erste Pause.

Seewen nahm Strafen, aber dank Klasse-Boxplay blieben diese folgenlos

Das Mitteldrittel bot etwas durchzogene Eishockeykost. Seewen kassierte zwei Zweiminutenstrafen, aber dank eines wiederum hervorragenden Boxplays entstand kein Schaden daraus. Vor allem im ersten Powerplay fanden die Bünder kein Mittel nur schon ihre Powerplayformation aufzuziehen, verschweige denn Goalchancen zu kreieren. Im Gegenteil, fast hätten die Gäste aus Seewen bei einer 2:1-Situation einen Shorthander realisiert. Im zweiten Powerplay konnten die Aroser wenigstens  etwas Druck ausüben, ohne aber zu grossen Torchancen zu kommen. Alles in allem standen die Seebner im Mittelabschnitt etwas näher am Führungstor. Ein paar Emotionen kamen auf, als das Schiedsrichter-Quartett einen harten Check an der Bande nicht mit einer Zweiminutenstrafe gegen Arosa sanktionierte. Das Mitteldrittel blieb ansonsten ereignisarm und torlos.

Seewen macht im Schlussdrittel den Sack zu

Die Gäste kamen besser aus der Pause und waren mit Yannick Capaul beinahe erfolgreich. Arosas Keeper konnte im letzten Moment mit dem Schoner klären. Das Spiel nahm wieder etwas mehr Fahrt auf. Auch Jay-Finn Kobler musste einige gefährliche Schüsse unschädlich machen und konnte sich so auszeichnen. Mitte des Schlussdrittels waren nämlich die Einheimischen wieder eher spielbestimmend. Dann suchten aber die Zahner-Boys resoluter die Entscheidung. Klasse freigespielt von Sandro Steiner konnte schliesslich Silvan Schönmann alleine vor dem Tor herrlich einnetzen. Den Deckel drauf machte schliesslich Lars Kieni, der von der blauen Linie beherzt abzog und die schwarze Scheibe zappelte an Freund und Feind vorbei im Netz. Der diese Saison zu den Seebner gestossene Verteidiger hatte seinen ersten Torerfolg in den neuen Farben realisiert – im dritten Spiel nach der langen Verletzungspause. Dementsprechend befreit jubelte der Verteidiger mit seinen Teamkameraden. Drei Punkte waren gesichert, denn auch das «All in» von Headcoach Schrepfer bei Arosa mit der Herausnahme des Torhüters fruchtete nichts mehr. Für den Aufstiegsaspiranten Arosa war das Gezeigte schlichtweg enttäuschend. Das soll aber den verdienten Sieg und die Leistung Seewens überhaupt nicht schmälern. Mit einem abgeklärten Auftritt ist man weiterhin ausgezeichnet unterwegs, hat zum Team aus dem Schanfigg ein 6-Punkte-Polster angelegt und somit das Heimrecht in den Playoffs zum Greifen nahe. Der dritte Rang wurde etwas gefestigt und der Rückstand auf das Leaderduo beträgt nur gerade drei Punkte.

EHC Arosa – EHC Seewen  1:3 (1:1, 0:0, 0:2)

Sport und Kongresszentrum Arosa: 743 Zuschauer. – SR Stefan Weiss und Daniel Schüpbach, Michel Nyffenegger/Adrian Gubser..
Tore: 8. Denis Szczepaniec (Cedric Gysi) 1:0; 11. Yannick Capaul (Aron Welter, Francesco Gärtner) 1:1; 53. Silvan Schönmann (Sandro Steiner, Livio Reichmuth) 1:2; 57. Lars Kieni (Robin Büeler, Silvan Schönmann) 1:3.
Strafen: Arosa keine Strafen, Seewen 2×2 Minuten.
EHC Arosa: Loic Perrin; Michael Thomas, Yanik Lichtensteiger; Samuele Pozzorini, Cedric Gysi; Matteo Tedoldi, Alain Bahar; Janis Egger, Noel Wüthrich; Gregory Bedolla, David Rattaggi, Marcell Révész; Denis Szczepaniec Reto Amstutz, Linus Haller;  Maurin Tosio, Filip Cap, Nick Pressacco; Leni Michellod, Tom Frehner, Luca Gauch.
EHC Seewen: Jay-Finn Kobler; Livio Reichmuth, Robin Büeler; Noé Bachmann, Lars Kieni; Francesco Gärtner, Tim Büeler; Livio Fischer; Sandro Steiner, Silvan Schönmann, Livio  Langenegger; Niklas Maurenbrecher, Mika Burkhalter, Marco Waser; Adrian Steiner, Yannick Capaul, Aron Welter; Calvin Schleiss, Luca Langenegger, Ramon Schnüriger.
Bemerkungen: Arosa ab 58:23 bis zum Schluss ohne Torhüter mit sechstem Feldspieler.