Das Schlussdrittel war zu lasch für einen Sieg

30.11.2023
Luca Langenegger (rechts) und Cyril Oehen mischten hier die Churer Abwehr auf.

Luca Langenegger (rechts) und Cyril Oehen mischten hier die Churer Abwehr auf. Bild Erhard Gick

Der EHC Seewen hatte am Mittwochabend eine schwere Aufgabe zu erledigen. Zwei Drittel sah es gut aus, dann fiel der Siegestreffer zum 3:2 der Gäste.

Erhard Gick

Es war ein Abnützungskampf, den sich am Mittwochabend Seewen und Chur lieferten. Nach zwei Dritteln stand noch keine Entscheidung fest. Chur war in der Favoritenrolle, aber davon liess sich der EHC Seewen wenig beeindrucken.

Dank dieser Rolle gelang es Seewen gar, zwischenzeitlich das Spiel besser zu gestalten als die Churer. Eher mässig war das Schlussdrittel. Ein kapitaler Fehler ermöglichte es Chur, in Führung zu gehen. Was man vermisste, war ein Seebner Vollstrecker vor dem Tor, jener fehlte oft, um den Abpraller zu übernehmen.

Den starken zwei Drittel Seewens folgte das schwache

Das Startdrittel war zu Beginn eine klare Angelegenheit für die Churer. Sie machten von Anfang an mächtig Druck. Zwingende Abschlüsse gab es aber trotzdem nicht. Eine Änderung ergab sich einmal mehr nach einer Strafe gegen Seewen. Ein gegen Yannik Capaul ziemlich hart geahndetes Beinstellen gab den Ruck in die Mannschaft. Das Powerplay der Churer wurde ausgezeichnet neutralisiert. Seewen hatte sogar Möglichkeiten, das Unterzahlspiel zu nutzen. Zwei Topchancen hatten Mitte des Drittels zuerst Niklas Maurenbrecher und Tim Büeler, danach Aron Welter und Dean Schnüriger.

Wie schnell es gehen kann, erfuhr Seewen in der 24. Minute. Yannick Capaul scheiterte hauchdünn an Chur-Hüter Rutz. Der Konter war dann effizienter. Über Frei und Carbis landete die Scheibe mehr oder weniger unübersichtlich im Netz der Seebner (Tor zuerst durch Head klar abgewunken, dann trotzdem gegeben). Die erste gute Möglichkeit erhielten dann gute zwei Minuten nach dem Treffer die Langeneggers, mit Fabio über Livio, aber der Torhüter war Endstation. Dann machte Seewen mächtig Druck. Luca Langenegger servierte auf Sandro Steiner, der gab den Rückpass, und Cyrill Oehen katapultierte die Scheibe mit einem Hammerschuss in die Maschen. Dem Druck konnte Churs Coach nur mit einem Time-out entgegenhalten.

Im Schlussdrittel hatte Adrian Steiner die erste Möglichkeit, den frühen Führungstreffer von Dähler auszugleichen. Dem Churer Abschluss war einerseits ein Stellungsfehler im Defensivspiel Seewens vorausgegangen, dann knallte Dähler den Abpraller in die Maschen. Die fünfte Strafe Churs brachte das bisher beste Powerplay der Einheimischen, einen Zähler etwa durch Welter, Maurenbrecher und Capaul vermisste man aber. Besserung brachte die Oehen-Granate aus dem Hintergrund in der 50. Minute, ebenfalls im Powerplay. Fabian Steinmann hatte ihm im Überzahlspiel die Vorlage zum 2:2 geliefert. Beim erneuten (telefonierten) Führungstreffer der Churer durch Berri spielte Seewen-Hüter Kobler nicht die beste Rolle. Der Schachzug, Kobler durch einen sechsten Feldspieler zu ersetzen, erbrachte nicht den erhofften Ausgleich. Nach der Siegesserie gab es jetzt die erste Niederlage.

EHC Seewen - EHC Chur 2:3 (0:0, 1:1, 1:2)

Kunsteisbahn Zingel, Seewen. 527 Zuschauer. SR.: Kiran Leimgruber, Hans Bucher/Gian Muggli. – Tore: 24. Carbis (Frei) 0:1. 29. Oehen (S. Steiner, Luca Langenegger) 1:1. 41. Dähler (Wyss, Lüthi) 1:2. 50. Oehen (Steinmann / Ausschluss Wyss) 2:2. 55. Berri (Dähler, Lüthi) 2:3.

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Seewen; 6-mal 2 Minuten gegen Chur.

EHC Seewen: Jay-Finn Kobler; Livio Reichmuth, Robin Büeler; Raphael Krämer, Fabian Steinmann; Noé Bachmann, Tim Büeler; Devin Stillhardt; Jan Schwitter, Fabio Langenegger, Livio Langenegger; Adrian Steiner, Dean Schnüriger, Jonas Fries; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Cyril Oehen, Luca Langenegger, Sandro Steiner; Ramon Schnüriger.

EHC Chur: Jan Ruth; Ron Fischer, Denys Rubanik; Lars Kieni, Simon Lüthi; Koren Charles Winter, Samuele Pozzorini; Lukas Rubin; Mischa Bleiker, Mika Burkhalter, Greg Halberstadt; Daniel Carbis, Robin Ramsauer, Robin Schwab; Luca Wyss, Ronny Dähler, Fabian Berri; Maurin Tosio, Timo Demuth, Lars Frei; Mauro Frehner.

Bemerkungen: Beim 0:1 erst abgewunken, dann Tor trotzdem gegeben. 29. Time out Chur. Schiedsrichterleistung mangelhaft. 60. Seewen ohne Kobler.