Maggia-Unwetter – EHC Seewen ist solidarisch beim Eisbahn-Wiederaufbau
Beim Unwetter im Maggiatal wurde die Eisbahn Prato Sornico völlig zerstört. Das kleine Stadion ist die Heimat von drei Vereinen und vielen Jugendlichen. Der EHC Seewen schickt einen Solidaritätsbatzen ins Tal.
Erhard Gick
Die Eisbahn im Maggiatal in Prato Sornico ist so etwas wie der sportliche Lebensnerv des oberen Maggiatales. Bei den schweren Unwettern Ende Juni, Anfang Juli wurde nicht nur das Dorf, sondern auch die Eisbahn schwer in Mitleidenschaft gezogen.
«Die Eisbahn wurde von den Wasser- und Geröllmassen komplett zerstört. Weil wir immer sportliche Beziehungen zum Eishockey im Tessin pflegen, hat uns das sehr beschäftigt. Ein Hilferuf der drei dort angesiedelten Vereine hat uns erreicht», sagt Damian Freitag, Präsident des EHC Seewen. Der Hilferuf blieb nicht ungehört. Der Schwyzer Topverein aus der MyHockey League zeigt sich solidarisch und unterstützt ein Wiederaufbauprojekt nicht nur moralisch, sondern tatkräftig auch finanziell. «Wir spenden 5000 Franken für den Wiederaufbau», sagt Präsident Freitag. Das Vorhaben fand breite Abstützung im Vorstand des EHC Seewen, ohne Wenn und Aber wurde der Beitrag unbürokratisch abgesegnet.
Finanziell verkraftbarer Einsatz zugunsten der Jugend
Auch für Jakob Schuler, Finanzchef des EHC Seewen, war schnell klar, dass geholfen werden muss. «5000 Franken sind ein schöner Batzen, ist aber für unsere Finanzen verkraftbar. Das Wiederaufbauprojekt ist ein Beitrag an die Jugend im oberen Maggiatal», sagte er bei der Überweisung des Betrages. Seewen gehe mit den Mitteln sparsam um, aber das Tessin könne auf die Hilfe aus Schwyz zählen, hiess es generell im Vorstand.
«Die Situation ist sehr schwierig», sagt Fabio Ferraro, der die zwei Hockeyclubs Rivers und Ascona vertritt. «Die Eisbahn von Prato Sornico beherbergt alle Aktivitäten des Jugendbereichs des HC Rivers mit über 150 Kindern mit fünf Mannschaften in den Altersklassen von U-13 bis U-20, eine Mannschaft der 3. Liga mit dem HC Vallemaggia, eine Hockeyschule und Eiskunstlaufaktivitäten», so Ferraro weiter. Die Eisbahn sei zudem auch oft das Zuhause des HC Ascona der 2. Liga für Trainings und Spiele zu Beginn und am Ende der Saison, hält er fest.
Aber das grosse Problem ist, dass es nach der Zerstörung der Eisbahn keine finanziellen Einnahmen mehr gibt. Tatsächlich wurde die Eisbahn (einschliesslich der Buvette) vom Verein verwaltet und garantierte wichtige Einnahmen zur Finanzierung der Saison. Das Regionalgremium Ostschweiz des Schweizer Eishockeyverbandes unterstützt seinerseits die Wiederaufbaubemühungen der Vereine.
Im Moment sind drei Vereine, die schon bald in die nächste Saison starten, beeinträchtigt, weil sie auf andere Eisbahnen ausweichen müssen. «Wir hoffen natürlich und unterstützen die Vereine, dass bald wieder Normalität einkehren kann», heisst es seitens von Damian Freitag aus dem EHC Seewen.