Beherzter Kampf, das Glück fehlte

27.03.2024

Livio Reichmuth (rechts) schoss den ersten Seewen-Treffer in Chur. Erhard Gick

Der EHC Seewen verliert die dritte Partie gegen den EHC Chur mit 2:3. Damit steht es in der Serie 2:1 für Seewen.

Erhard Gick

Viel hat da nicht gefehlt für den EHC Seewen. Churs Greg Halberstadt war der Meisterschütze für den EHC Chur. Drei Mal skorte der Churer für sein Team, einmal zu viel aus Seebner Sicht.

Dabei gab Seewen vor allem im Schlussdrittel den Ton an und erhöhte das Spieltempo massiv. Es war verzwickt, aber das Glück hatten die Schwyzer in diesem Spiel nicht gepachtet. Schuss um Schuss knallten die Schwyzer auf Riesen im Churer Tor, aber der hatte das Glück auf seiner Seite. Einzig Ramon Schnüriger konnte dieses Pech der Schwyzer im Abschluss ausmerzen, indem er den Anschlusstreffer schaffte. Zwei Minuten vor Spielende zog Raphael Zahner seine letzte Trumpfkarte, indem er ein Time-out nahm und seinen Torhüter Christian Schön durch einen sechsten Feldspieler ersetzte. Das Sperrfeuer auf das Churer Tor blieb aber erfolglos.

Seewen darf aber trotz Niederlage Positives aus diesem Spiel mit nach Hause nehmen. Sobald die Schwyzer für Tempo sorgten, hatten die Churer Mühe mitzuhalten. Was man aber in diesem Spiel vermisste, war der Druck auf das gegnerische Tor, die zwingenden Abschlüsse.

Seewen gestaltete das Spiel im Mitteldrittel

Im Startdrittel legte erst mal Seewen vor. Livio Reichmuth brachte die Schwyzer etwas überraschend in Führung, und das nach gut zwei Spielminuten. Chur spielte danach geschickt die Scheibe immer tief, begann, sie im Schwyzer Drittel auszugraben, und führte meistens einen Rückpass Richtung blaue Linie aus, um sich so den benötigten Handlungsspielraum zu verschaffen. Und genau das nutzte Greg Halberstadt in der 10. Spielminute mit einem satten und präzisen Schuss, bedient von Ramsauer, zum 1:1. Der Ausgleich warf die Gäste aus Schwyz etwas aus dem Konzept, denn knapp vier Minuten später ergab sich für Churs Halberstadt wieder die gleiche Ausgangslage. Wieder wurde er pfannenfertig bedient, und Christian Schön konnte auch diesen Schuss nicht parieren. Seewen spielte irgendwie mit angezogener Handbremse, kam noch nicht recht auf Touren. Schön rettete sein Team mehrmals mit seiner sicheren Fanghand. Die Frage war: Wann würde Seewen bereit sein, die Handbremse zu lösen?

Das zweite Drittel zeigte einen bedeutend aggressiveren EHC Seewen. Jetzt begannen die Schwyzer, das Tempo zu erhöhen. Und so kamen Jan Schwitter, Yannick Capaul, Dean Schnüriger und Livio Langenegger zu Chancen zum Ausgleich. Man durfte sich allerdings fragen, ob die Pfeife des Head-Schiedsrichters eingefroren war. Klare Strafen wie Beinstellen, Stockschläge und Behinderungen liess er grosszügig laufen. Seewen war dem Ausgleich deutlich näher als Chur einem weiteren Treffer. Jetzt zeigte sich auch Christian Schön in Seewens Tor sehr sicher bei den Paraden. Drei Minuten vor Drit­tels­ende hatte Niklas Maurenbrecher die beste Chance. Erstaunlich, wie er das Spiel lesen konnte. Einzig die Leistungen des Heads wurden dem Spiel in diesem Drittel keinesfalls gerecht. Strafen sprach er nur gegen Seewen aus, im Schlussdrittel musste er dann konmpensieren.

Die Partie war nach dem 3:1 durch Greg Halberstadt in der 41. Minute noch keineswegs gelaufen. Seewen zeigte, dass es gewillt war, das Spiel mitzugestalten. Eine 5-Minuten-Überzahlsituation konnte Seewen nicht nutzen, das anfänglich zu zaghafte Powerplay konnten die Churer immer wieder mit Befreiungsschüssen neutralisieren. Auch einen Penalty konnten die Schwyzer nicht verwerten. Dann konnte Ramon Schnüriger in der 54. Minute verdient den Anschlusstreffer erzielen, nach einem Zuspiel Luca Langeneggers.

EHC Chur - EHC Seewen 3:2 (2:1, 0:0, 1:1)

Thomas Domenig Stadion. – 2555 Zuschauer. – SR Steve Dreyfus, Laurent Oberson/Yanick Stryffeler.

Tore: 3. Reichmuth (Livio Langenegger) 0:1. 10. Halberstadt (Ramsauer) 1:1. 14. Halberstadt (Rubanik) 2:1. 41. Halberstadt (Wyss, Ramsauer) 3:1. 54. Ramon Schnüriger ( Luca Langenegger) 3:2.

Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Chur und Spieldauer und Matchstrafe gegen Berri (Kopf-/Nackenstich), Penalty gegen Pozzorini; 2-mal 2 Minuten gegen Seewen.

EHC Chur: Niels Riesen; Koren Charles Winter, Samuele Pozzorini; Cedric Gysi, Serge Weber; Simon Lüthi, Denys Rubanik; Lars Kieni; Mischa Bleiker, Timo Demuth, Simon Jan Marha; Luca Wyss, Robin Ramsauer, Greg Halberstadt; Daniel Carbis, Ronny Dähler, Lars Frei; Fabian Berri, Mika Burkhalter, Robin Schwab; Mauro Frehner.

EHC Seewen: Christian Schön; Francesco Gärtner, Robin Büeler; Livio Reichmuth, Fabian Steinmann; Noé Bachmann, Tim Büeler; Devin Stillhardt; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Adrian Steiner, Dean Schnüriger, Cyril Oehen; Jonas Fries, Luca Langenegger, Livio Langenegger; Sandro Steiner, Calvin Schleiss, Jan Schwitter; Ramon Schnüriger.

Bemerkungen: 59. Time-out Seewen, Seewen ohne Schön für sechsten Feldspieler.