Nicht zu bremsen: Seewen siegt schon wieder
Der EHC Seewen kann auch in Chur nicht gebremst werden. Das erste Finalspiel gewinnt er mit 3:2.
Erhard Gick, Chur
Das erste Finalspiel zwischen dem EHC Chur und dem EHC Seewen begann vielversprechend für Seewen. Nach 20 Minuten führten die Schwyzer keinesfalls unverdient mit 3:0. Nach 60 Spielminuten machten sie den Sack zu und gewannen die Partie mit 3:2.
Seewen verwaltete nicht, sondern gab Vollgas. Entscheidend waren der Kampfgeist und die guten Beine der Schwyzer im Schlussdrittel. Sie sorgten damit erneut für eine Überraschung. Vor mehr als 2000 Besuchern sicherte sich Seewen den ersten Sieg – und das auswärts – und liess damit die vier verlorenen Partien gegen Chur in der Meisterschaft vergessen.
Erster Treffer nach 67 Sekunden
Nach der Nationalhymne legte Seewen mächtig los. Noé Bachmann erwischte den Churer Hüter aus dem Hinterhalt eiskalt nach 67 Sekunden, Cyrill Oehen hatte ihn mit einem Rückpass bedient. Das brachte die verwöhnten Bündner aus dem Konzept und Seewen in Stimmung. Wenige Sekunden später lobbte Yannick Capaul den Puck knapp über die Latte. Chur hatte das Glück gepachtet. Besser machte es der Seebner in der 14. Spielminute. Gegen seinen satten Schuss gab es kein Mittel, Seewen führte mit 2:0. Und weil es so schön war, stocherte Adrian Steiner in der 19. Minute den Puck zum 3:0 ins Netz. Seewen spielte taktisch klug, liess die Churer laufen, und in den entscheidenden Momenten machten die Schwyzer Druck. Die Führung war absolut verdient.
Das Mitteldrittel war einmal mehr ein typisches Seebner Drittel. Eher ein kleiner Abbau. Das wurde durch den frühen Treffer durch Churs Burkhalter beflügelt und brachte die Schwyzer aus dem Konzept. In der Folge begann Chur mächtig Gas zu geben. Die Bündner erzielten in der 32. Minute durch Gysi den Anschlusstreffer. Das zwang Seewens Coach in der 33. Minute kurzerhand ein Time-out zu nehmen, um seinem Team etwas Luft zu verschaffen. Das Spiel wurde kurz vor Drittelsende gehässig, der Head trug seinerseits dazu bei, weil er klare Strafen laufen liess und er Unsportlichkeiten zu spät ahndete.
Auch wenn Seewen mit einem Tor Vorsprung ins Schlussdrittel starten konnte, war das Spiel noch keineswegs entschieden. Allerdings war jetzt Chur gefordert. Und die Frage war, ob Seewen wie gegen Huttwil im Schlussdrittel zu einer Temposteigerung fähig sein wird.
Und Seewen zeigte eine Bravourleistung. Erstaunlich, wie frisch die Beine der Schwyzer noch waren, sie setzten Chur mächtig unter Druck. Dann wurde es taktisch. Chur nahm sein Time-out und ersetzte Riesen mit einem sechsten Feldspieler. Und die Zeitnehmer liessen sogar die Uhr während mehr als zehn Sekunden nicht laufen – völlig unsportlich. 30 Sekunden vor Spielende spedierte Robin Büeler die Scheibe aus dem Spielfeld. Aber auch diese Phase bewältigten die Seebner clever.
EHC Chur – EHC Seewen 2:3 (0:3, 2:0, 0:0)
Thomas Domenig Stadion, Chur. 2006 Zuschauer.- SR: Michael Fritschi, Nicola Bächinger/Matteo Kobza.
Tore: 2. Bachmann (Oehen) 0:1. 14. Capaul (Maurenbrecher) 0:2. 19. A. Steiner 0:3. 22. Burkhalter (Halberstadt) 1:3. 32. Gysi (Rubin, Frei) 2:3.
Strafen: 2-Mal 2 Minuten gegen Chur; 5-Mal 2 Minuten gegen Seewen.
EHC Chur: Niels Riesen; Samuel Pozzorini, Simon Lüthi; Cedric Gysi, Serge Weber; Koren Charles Winter, Denys Rubanik; Lukas Rubin; Robin Schwab, Timo Demuth, Lars Frei; Daniel Carbis, Ronny Dähler, Simon Jan Marha; Luca Wyss, Robin Ramsauer, Mischa Bleiker; Fabian Berri, Mika Burkhalter, Greg Halberstadt; Mauro Frehner.
EHC Seewen: Christian Schön; Francesco Gärtner, Robin Büeler; Livio Reichmuth, Fabian Steinmann; Noé Bachmann, Tim Büeler; Devin Stillhardt; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Adrian Steiner, Dean Schnüriger, Cyril Oehen; Jonas Fries, Luca Langenegger, Livio Langenegger; Sandro Steiner, Calvin Schleiss, Jan Schwitter; Ramon Schnüriger.
Bemerkungen: 28. Minute Tor Wyss aberkannt (Torraumoffside). 33. Time out Seewen. 58. Time out Chur. Chur mit sechstem Feldspieler.