Aroser Höhenluft konnte die Seebner nicht stoppen
Seewen gewinnt dank einem starken Startdrittel auch das zweite Playof-Viertelfnal-Spiel.
Pepi Kälin
Es ist für Arosas Gegner jeweils nicht so einfach, sich unter der Woche auf 1800 m ü. M. sofort im Spiel zurechtzufnden. Diesmal gelang es den Gästen aber ausgezeichnet, sich zu akklimatisieren. Obwohl die Aroser nach der Niederlage in Seewen im Stolz verletzt waren und entsprechend geladen in den Match gingen, zeigte Seewen sofort Präsenz. Gleich mit dem Anspiel wurde der Torerfolg gesucht. In der 6. Spielminute beklagten die Einheimischen einen ärgerlichen Puckverlust – Sandro Steiner proftierte, lancierte, ohne zu zögern, Dean Schnüriger, der gekonnt abschloss.
Die angestrebte frühe Führung war Tatsache und beruhigte das Nervenkostüm zusätzlich. Man liess Puck und Gegner laufen und war dem zweiten Tor näher als Arosa dem Ausgleich. Das kräftige «Hopp Seebä» des treuen Seebner Anhangs war zusätzliche Motivation für die Gäste. Und tatsächlich: Sechs Sekunden vor Ende des ersten Powerplays reüssierte die Zahner-Truppe in der 12. Minute ein zweites Mal.
Kurz darauf musste sich Seewen im Boxplay beweisen, was nicht zuletzt dank Jay-Finn Kobler auch bestens gelang. Und weil auch im zweiten Powerplay der Puck für Seewen wie am Schnürchen lief und das dritte Tor wiederum sechs Sekunden vor Ende des Überzahlspiels gelang, konnte man von einem Startdrittel nach Mass für die Gäste sprechen.
Arosa kam nie ins Spiel und zeigte Nerven
Das Mitteldrittel war eines der schwächeren in diesen Begegnungen. Die Seebner mussten nicht, und Arosa konnte ofenbar nicht. So plätscherte dieses Drittel mit Chancen beidseits torlos dahin. Das Spiel von Rolf Schrepfers Arosa ist in der Regel körperbetont, schnell und gefährlich. An diesem Abend war von all dem aber nicht viel zu sehen. Das lag zum einen an einem schlechten Tag der Schanfgger, war aber sicher auch der disziplinierten und guten Leistung der Seebner geschuldet. Im Schlussdrittel lagen die Nerven etwas blank, und es regierten eher die Fäuste als Eishockey.
Der Frust musste beim Heimteam raus. Aber am klaren Verdikt änderte sich nichts mehr, ausser dass Seewen wiederum im Powerplay noch einen draufsetzte und dem Heimteam endgültig den Zahn zog. Ein Penalty vier Minuten vor Schluss liess dann Arosa wenigstens einmal jubeln.
Am Donnerstag kann Seewen zu Hause im Zingel den Sack in dieser Serie nunmehr endgültig zumachen.
Arosa - Seewen 1:4 (0:3, 0:0, 1:1)
Sport- und Kongresszentrum Arosa. – 963 Zuschauer.
SR: Philipp Buff, Nicola Bächinger, Marc Dittli. – Tore: 6. Dean Schnüriger (Sandro Steiner) 0:1. 12. Aron Welter (Robin Büeler, Niklas Maurenbrecher/Ausschluss Michael Thomas) 0:2. 20. Cyril Oehen (Jan Schwitter, Adrian Steiner/Ausschluss Manuel Laimbacher) 0:3. 43. Jan Schwitter (Jonas Fries, Cyril Oehen/Ausschluss Michael Thomas) 0:4. 56. Stefan Diezi (Penalty )1:4. – Strafen: 5-mal 2 Minuten, 3-mal 5 Minuten plus 2-mal Spieldauer gegen Arosa; 6-mal 2 Minuten, 2-mal 5 Minuten plus 2-mal Spieldauer gegen Seewen. – EHC Seewen: Jay-Finn Kobler; Francesco Gärtner, Robin Büeler; Livio Reichmuth, Fabian Steinmann; Noé Bachmann, Tim Büeler; Devin Stillhardt; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Adrian Steiner, Luca Langenegger, Livio Langenegger; Jan Schwitter, Calvin Schleiss, Jonas Fries; Sandro Steiner, Dean Schnüriger, Cyril Oehen; Ramon Schnüriger