Angriff auf den Leaderthron am Dreikönigstag
Der EHC Seewen überzeugt auch im neuen Jahr und bleibt auf der Siegerstrasse.
Der Leaderthron war am Samstag sehr nahe, denn Seewen siegte in Thun nach solider Leistung knapp aber verdient und Leader Chur hatte gegen Langenthal anfänglich Mühe, lag zwischenzeitlich sogar zurück, aber siegte schlussendlich doch und bleibt den einen Punkt vor den Schwyzern.
Seewen hatte zuletzt einen richtigen Lauf. So reiste man auch mit breiter Brust ins Berner Oberland, obwohl dort ein starker EHC Thun wartete. Sie überzeugten wie der EHC Seewen im National Cup. Nur mit viel Pech schieden die beiden MyHockey-League-Clubs im Halbfinale gegen höherklassige Teams aus. Auf der Kunsteisbahn Grabengut in Thun entwickelte sich ein abwechslungsreiches, schnelles Spiel. Thun hatte bereits in der zweiten Spielminute eine Riesenchance, als Mathys Mojonnier aus einer unübersichtlichen Situation glücklich an den Puck kam, aber alleine vor dem Tor verzog. Auch Seewen hatte seine Chancen, aber fand seinen Meister in Stephan Küenzi im Thuner Tor. Unglücklich dann für die Gäste, dass nach einer guten Chance von Cyril Oehen im Gegenzug die Thuner mit einem verdeckten Schuss von Marc Luca Scheuner erfolgreich waren – und dies eine halbe Minute vor Drittelsende.
Doch die Schwyzer liessen sich nicht beirren und übernahmen im zweiten Drittel sofort das Zepter, aber bei Kontern der Einheimischen mussten sie immer höllisch aufpassen. Der verdiente Ausgleich gelang dann Yannick Capaul, der den Puck auf der Seite „herausgrub“, in die Mitte kurvte und gekonnt einnetzte. Gegner Thun schwächte sich selber immer wieder durch Strafen. Und in der 30. Minute war es dann soweit, dass der Puck im Überzahlspiel nicht nur gut lief, sondern auch den Weg ins Tor fand. Eine herrliche Kombination über Noé Bachmann, Adrian Steiner und Cyril Oehen war der Ursprung. Die Schwyzer hatten das Spiel gekehrt, liessen sich nun aber von den Berner Oberländern bezüglich strafbarer Handlungen anstecken und kassierten ihrerseits Strafen. Aber mit einem vorzüglichen Boxplay überstanden sie selbst eine längere 5zu3-Situation schadlos. Die knappe Führung konnten die Gäste verdient ins Schlussdrittel mitnehmen.
Ausgeglichenes, torreiches Schlussdrittel reichte für den Sieg .
Dieses begann mit Jonas Fries in der Hauptrolle. Vorerst skorte er reaktionsschnell nach einem von Dean Schnüriger gewonnen Bully und dann kassierte er eine Strafe, die vom Gegner auch erstmals im Powerplay ausgenützt wurde. Das Spiel war wieder auf der Kippe, aber es zeichnet das Seewner-Team halt auch aus, dass es zurzeit immer zu allem eine Antwort weiss. Fabio Langenegger schoss mit letztem Einsatz und im Fallen die Scheibe aufs Tor und erwischte den Thuner Keeper. Zwar erreichte das Heimteam mit der Herausnahme des Torhüters nochmals den Anschlusstreffer, aber den Sieg retteten die Schwyzer bravourös über die Distanz. Verteidiger Francesco Gärtner meinte nach dem Spiel: „Wir haben die Chancen genützt und mit Christian Schön einen guten Rückhalt. Über allem steht aber die Mannschaft, der Riesenzusammenhalt und die Unterstützung im Umfeld. Der Qualifikationssieg ist erstrebenswert, aber wichtig ist es dann in den Playoffs durchzustarten.“ Vielleicht kommt man ja dem Qualifikationssieg schon bald etwas näher, winkt doch der am Dreikönigstag noch knapp verpasste Leaderthron in den nächsten beiden Spielen, die zuhause im Zingel gegen Bellinzona und Frauenfeld ausgetragen werden können.
EHC Thun - EHC Seewen 3:4 (1:0, 0:2, 2:2)
KEB Grabengut, Thun, 522 Zuschauer. SR: David Truffer, Simon Auderset/Sidney Conrad.
Tore: 20. Marc Luca Scheuner (Yannick Gugelmann, Niclas Beusch) 1:0; 24. Yannick Capaul (Aron Welter, Niklas Maurenbrecher) 1:1; 30. Cyril Oehen (Adrian Steiner, Noé Bachmann / Ausschluss Aron Krähenbühl) 1:2; 42. Jonas Fries (Dean Schnüriger) 1:3; 46. Gil Reymondin (Jan Wigger, Nicola Christen / Ausschluss Jonas Fries) 2:3; 49. Fabio Langenegger (Jonas Fries, Fabian Steinmann) 2:4; 60. Gil Reymondin (Jan Schoch) 3:4.
Strafen: je 5 mal 2 Minuten gegen Thun und Seewen.
EHC Thun: Küenzi; Wyss, Beusch; Krähenbühl, Schöni; Schweingruber, Schoch; Furrer, Minder; Wigger, Rossel, Inniger; Wenger, Mojonnier, Spinell; Christen, Reymondin, Boss; Scheuner, Gugelmann, Bärtschi.
EHC Seewen: Christian Schön; Francesco Gärtner, Robin Büeler; Livio Reichmuth, Fabian Steinmann; Noé Bachmann, Tim Büeler; Raphael Krämer; Niklas Maurenbrecher, Yannick Capaul, Aron Welter; Jan Schwitter, Fabio Langenegger, Livio Langenegger; Sandro Steiner, Dean Schnüriger, Jonas Fries; Adrian Steiner, Luca Langenegger, Cyril Oehen; Ramon Schnüriger.
Bemerkungen: Thun ab 57:43 ohne Torhüter, mit 6. Feldspieler.