Seewen holt gegen Martigny einen Punkt

19.09.2022

Claudio Zurkirchen (21) und Yannic Noll (hinten) suchen hier den Erfolg gegen sami El Assoui (74) und Hüter Jimmy Hertel. Bild Erhard Gick

Das erste Heimspiel des EHC Seewen gegen den HCV Martigny wurde in der Verlängerung entschieden. Das Spiel endet 2:3 für die Walliser.

Erhard Gick

Brillant war das erste Spiel von keinem der beiden Team gestaltet worden, weder von Seewen noch von Martigny. Es war ein Abnützungskampf, bei dem Seewen vor allem mit der sehr aggressiven und körperbetonten Spielart der Walliser Mühe bekundete. Nach 60 Spielminuten stand es am Samstagabend im Zingel 2:2. Die erste Entscheidung sollte in der Verlängerung fallen. Seewen stieg mit Nachteil in diese Verlängerung. In Unterzahl beginnend, fiel der Siegestreffer nach einer Minute.

«Es war nicht unbedingt ein schnelles Spiel. Wir hatten vor allem im ersten Drittel zwei bis drei gute Abschlussmöglichkeiten, die wir leider nicht genutzt haben», sagte nach Spielende Cheftrainer Albert Malgin. Trotzdem, vor der Mannschaft äusserte er sich positiv zum Spiel und war zufrieden. «Unser Powerplay und die Spieldisziplin müssen besser werden, dann werden auch wir besser. Es war ein emotionales Spiel», so der Trainer weiter. Cool fand es Nick Pressacco. Seewens Neuerwerbung war für den ersten Saisontreffer zuständig. «Ich wollte dieses Tor schiessen, ich habe die Energie des Publikums gespürt. Die Stimmung war megacool.» Müde Beine am Schluss, das stellte sowohl der Torschütze zum 1:1 als auch Captain Robin Büeler fest. «Vor allem im Schlussdrittel haben wird das gespürt, da ist uns der Saft ausgegangen.» Es hätte mehr drin gelegen, meinte Robin Büeler weiter, attestierte aber seinem Team, eine gute Partie gespielt zu haben.

Nach dem Ausgleich ist Seewen erwacht

Das erste Saisonspiel wurde bereits in den ersten Spielminuten zu einem Schlagabtausch zwischen Seewen und Martigny. Vor allem in den ersten zehn Spielminuten hatten die Seebner, wie vom Trainer erwähnt, gute Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Erst war es Aron Welter mit einer Chance, dann Calvin Schleiss, Adrian Steiner oder Claudio Zurkirchen. Alle scheiterten aber am gut positionierten Martigny-Hüter Hertel.

Seine Stärke ausspielen konnte Seewen in den zweiten zehn Minuten des Mitteldrittels. Vorausgehend waren die letzten zehn Minuten des Startdrittels und die ersten zehn des Mitteldrittels eher Beute der Walliser. So kassierten die Einheimischen in der 16. Minute durch Roberts den Führungstreffer. Die Reaktion kam wie erwähnt, in der zweiten Hälfte des Mitteldrittels. In einer sehr guten und schnellen Angriffsphase löste Janis Egger über Bettinaglio den ersten Treffer aus. Nick Pressacco lobbte in der 30. Minute abgeklärt zum Ausgleich ein. Eine doppelte nummerische Überlegenheit nutzte Seewens Claudio Zurkirchen mit einem herrlichen halbhohen Schuss. Die Vorarbeit hatten in der 35. Minute Aron Welter und Yannic Noll geleistet.

Das Schlussdrittel begann mit einem Paukenschlag für Seewen. Nach nur 47 Sekunden holte Sedoux den Ausgleich. Alles war wieder offen. Die Entscheidung fiel erst in der 61. Minute in der Verlängerung. Durch eine Strafe dezimiert, musste Seewen mit nur drei gegen vier Mann antreten, das rächte sich mit dem Siegestreffer durch Lee Roberts.

EHC Seewen – HCV Martigny 2:3 (0:1, 2:0, 0:1, 0:1) n.V.

KEB Zingel, Seewen. 428 Zuschauer. SR. André Meyer, Jozef Martancik/Michael Nyffenegger. Tore: 16. Roberts (Seydoux, Gailland) 0:1. 30. Pressacco (Bettinaglio, Egger) 1:1. 35. Zurkirchen (Noll, Welter / Ausschluss Moret und Iglesias) 2:1. 41. Seydoux (Gailland, Neuenschwander) 2:2. 61.00 Roberts (Gailland, Iglesias) 2:3. Strafen: 5-Mal 2 Minuten gegen Seewen: 6-Mal 2 Minuten gegen Martigny. EHC Seewen: Jay-Finn Kobler; Robin Büeler, Jannis Reichmuth; Fabian Steinmann, Noé Bachmann; Tim Büeler, Timo Christen; Janis Egger, Fabio Langenegger; Adrian Steiner, Yannic Noll, Claudio Zurkirchen; Roman Wellinger, Dean Schnüriger, Aron Welter; Calvin Schleiss, Mathias Arnold, Sandro Steiner; Jonas Fries, Jann Bettinaglio, Nick Pressacco. HCV Martigny: Jimmy Hertel; Frédéric Iglesias, Jeremy Minder; Arnaud Currit, Sami El Assaoui; Massimo Cordiano, Tamas, Ortenszky; Ziyad Boukamel; Jérémy Gailland, Anthony Neuenschwander, Romain Seydoux; Thibaud Moret, Lee Roberts, Matteo Valenza; Maxime Mariethoz, Colin Loeffel, Adrian Martinez; Mathys Mojonnier, Tom Merola, David Delessert. Bemerkungen: Zu Spielbeginn Ehrung für den ehemaligen Captain Simon Schnüriger.

Simon Schnüriger kommt in die «Hall of Fame»

Simon Schnüriger wird von Vereinspräsident Damian Freitag geehrt. Bild Erhard Gick

Simon Schnüriger amtete im ersten Spiel ersatzweise als Assistenzcoach von Albert Malgin. Hatte nach seinem Rücktritt als Spieler also bereits eine «Nebenbeschäftigung» geerbt. «Ich mache es, bis Seewen einen neuen Assistenten gefunden hat», sagte er am Samstag. Wenig später, vor Spielbeginn wurde der verdienstvolle Verteidiger des EHC Seewen, der nach der letzten Saison zurücktrat, auf dem Eis geehrt. Vereinspräsident Damian Freitag übergab ihm symbolisch sein Leibchen Nummer 91. Dieses wird nun in der Seebner «Hall of Fame» aufgehängt. Auf der Zuschauertribüne kommen die Leibchen zum Tragen, deren Spieler sich besonders und sehr lange für den EHC Seewen eingesetzt hatten. Simon Schnüriger war während 10 Jahren in der ersten Mannschaft im Einsatz.